August 26, 2006

Warum eigentlich Amerika?



Für die meisten Menschen, denen ich von meinen Plänen erzähle, ist es vollkommen unverständlich, warum ich auswandern möchte. Na klar, Deutschland ist auch toll, aber es ist und bleibt mein Wunsch, in den USA zu leben und zu arbeiten.
Im Jahr 2001 wurde dieser Traum für ein Jahr für mich zur Realität, ich ging als Au Pair in die USA und lebte dort bei einer Familie mit drei kleinen Kindern. Dieses Jahr war sehr stressig und obwohl ich am Anfang mit starkem Heimweh zu kämpfen hatte, so war dieses Jahr doch eine der wichtigsten und schönsten Erfahrungen meines Lebens. Natürlich war ich froh, als ich nach einem Jahr wieder bei meiner Familie war, aber bereits nach einigen Monaten merkte ich immer wieder deutlich, dass ich ein „Heimwehgefühl“ nach meiner zweiten Familie in den USA hatte. Nicht nur nach der Familie, auch nach dem Land an sich. Nun bin ich bereits seit über vier Jahren wieder in Deutschland, doch das Gefühl bleibt.
Niemand aus meiner Familie, meinem Freundes- und Bekanntenkreis teilt meine Begeisterung für die USA und aus diesem Grunde kann es vermutlich auch kaum einer nachvollziehen, warum ich dort leben möchte. Nun meine Lieben, kaum einer von euch war ja auch bisher dort...vielleicht würdet ihr dann meine Begeisterung teilen?:)
Meine Liebe zur USA begann bereits im Teenageralter, ich wollte immer in den USA leben, schaute mit großer Begeisterung amerikanische Filme und Serien und in dieser Zeit beschloss ich auch, als Au Pair zu arbeiten.

Ja, was mag ich eigentlich an Amerika?

  • Die Weite und Vielfältigkeit: In diesem einem Land, was so unendlich groß ist, kann man so viele tolle Orte besichtigen und Dinge erleben, was in Deutschland einfach nicht möglich ist.
  • Das Klima: Was haben wir hier in Deutschland- abgesehen vom Dauerregen- eigentlich für Wetterverhältnisse? In den USA habe ich vier wunderschöne Jahreszeiten erfahren, richtig hohen Schnee erlebt, einen langen Sommer gehabt!
  • Großstädte und Skylines 
  • Die amerikanische Art, Hochzeiten zu feiern: einfach toll!
  • Drive thru everything: Nicht, dass ich faul oder so wäre, aber wie toll ist es denn bitte, wenn man an den Geldautomaten mit dem Auto vorfahren kann? (Ganz besonders, wenn man drei kleine Kinder im Auto hat, die man nicht extra abschnallen muss...)
  • Gelbe Schulbusse
  • Bargeldlos zahlen und das überall!
  • Automatik im Auto!!!
  • Rechts abbiegen zu können, obwohl die Ampel rot ist
  • Das Essen: Pancakes, Muffins, Donuts, French Toast, Burger...ich liebe es!
  • Die amerikanische Art, Geburtstage zu feiern.
  • Halloween
  • Thanksgiving
  • Die vielen Lichter vor Weihnachten!
  • Amerikanische Gottesdienste
  • Die Sprache!
  • Die Herzlichkeit und Freundlichkeit der Amis: mag sein, dass viele das als Oberflächlichkeit beurteilen, ich mag es!
  • Die amerikanische Art zu „daten“ 
  • Benzinpreise
  • Free Refills... 
  • Malls (Einkaufszentren)
  • Geschäfte, die 24 Stunden und / oder sonntags geöffnet haben

So, das waren erstmal alle Dinge, die mir spontan eingefallen sind.
Ich musste in den letzten Monaten auch oftmals das Argument hören, wofür ich denn studiert hätte, wenn ich nun wieder als Kindermädchen einen „minderwertigen“ Job machen wollte. Nun ja, es ist ja nicht so, dass ich umsonst studiert hätte, den Abschluss habe ich und vielleicht kann ich ihn irgendwann in meinem Leben noch mal gebrauchen und wenn nicht, dann hab ich halt für mich studiert, ich bereue diesen Entschluss nicht und bin glücklich und stolz, studiert zu haben. Außerdem bleibe ich ja im „sozialen Bereich“, von daher kann ich meine Erfahrungen und Kenntnisse, die ich in der Ausbildung und im Studium gemacht / erworben habe, ja durchaus nutzen, oder? Und der letzte und auch entscheidende Grund ist natürlich auch das Gehalt. In den USA werde ich als Nanny mehr verdienen, als ich hier in Deutschland als Erzieherin oder Diplom- Sozialpaedagogin verdienen würde, bei freier Unterkunft und Verpflegung!
Außerdem...wenn ich mir diesen Traum nicht jetzt, wo ich die Chance dazu habe, erfülle, dann werde ich das irgendwann bereuen...und so kann ich sagen: Ich habe es wenigstens versucht!
Na, kann irgendjemand meinen Traum vom Leben in Amerika nun besser verstehen? :)

Alles Liebe, eure Nadine

August 23, 2006

Vorstellung



Hallo,
dies ist also mein erster Eintrag auf dem Weg in ein neues Leben und ich freue mich, dass ihr mich bei meinem Abenteuer Auswanderung begleiten wollt!
Diese Homepage ist in erster Linie für meine Familie, meine Freunde und alle lieben Menschen, die ich in Deutschland lassen muss, gedacht, aber ich freue mich genauso über alle anderen, die Interesse an meiner Geschichte haben und diese hier mitverfolgen. Ich möchte euch hier von meinen Vorbereitungen für die Auswanderung erzählen, möchte euch an meiner Auswanderung teilhaben lassen und euch dann in Zukunft von meinem neuen Leben in den USA erzählen.
Alles begann an einem Tag im Frühling 2006, es war der 25. April und ich werde diesen Tag vermutlich nie in meinem Leben vergessen. Meine Mutter rief mich an und sagte, ich hätte einen „bösen Brief“ bekommen. Für meine Mutter sind alle Briefe, die sie nicht auf Anhieb einordnen kann, böse Briefe, da sie dann immer gleich vermutet, dass dieser Brief eine schlimme Nachricht enthält. Ich fragte nach, was auf dem Brief steht und sie sagte, irgendetwas mit Kentucky. Diese Information konnte ich zunächst gar nicht einordnen, ich dachte erst, es wäre ein Brief meiner Freundin aus den USA, allerdings wohnt diese nicht in Kentucky und als meine Mutter dann sagte, es wäre ein großer Umschlag, gab ich das rätseln auf. Als ich dann abends nach Hause kam und den „bösen Brief“ öffnete, fiel ich aus allen Wolken, es war die Gewinnbenachrichtigung der Green Card Lottery. Ich hatte es tatsächlich vergessen, dass ich mich dort vor einem halben Jahr beworben hatte und zwar aus dem Grund, weil ich mir keinerlei Chancen eingeräumt hatte und bereits bei der Bewerbung davon ausging, nicht gezogen zu werden. Und nun hatte ich tatsächlich gewonnen. Ich starrte ungläubig auf den Brief und wusste gar nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Ich hatte mich im letzten Jahr aus einer Laune heraus bei der Lotterie angemeldet und den Gedanken bereits wieder verworfen gehabt und nun hatte ich gewonnen. Natürlich, ich freute mich, doch andererseits hatte ich in diesem Moment nicht den geringsten Schimmer, dass dieser Brief mein komplettes Leben verändern würde und ich aufgrund dieser Gewinnbenachrichtigung die wahrscheinlich wichtigste Entscheidung meines Lebens würde treffen müssen! Meiner Mutter gefiel dieser Gedanke weniger, sie wollte schon ein Feuerzeug an die Unterlagen halten... !
In den nächsten Tagen befasste ich mich also gedanklich intensiv mit diesem Thema, doch eigentlich stand für mich bereits im ersten Moment fest, dass ich wirklich auswandern würde. Diese Chance bekam man nur einmal im Leben, und die Wahrscheinlichkeit, zu gewinnen, war so gering gewesen...ich sah das irgendwie als „Wink des Schicksals“. Und was hatte ich zu verlieren? Ich würde versuchen meinen Traum vom Leben in den USA zu erfüllen und wenn ich dann irgendwann merkte, dass dies doch nicht die richtige Entscheidung war, dann würde ich einfach wieder zurückkommen.
Anfang Mai schickte ich die Unterlagen zurück und nun warte ich bereits seit vier Monaten auf meinen Interviewtermin, den ich vermutlich erst in ein paar Monaten haben werde. Gedanklich bin ich schon lange in den USA, es gab in den letzten vier Monaten keinen einzigen Tag, an dem ich nicht an die Auswanderung gedacht habe oder davon geredet habe. Ich versuche mich, so gut es geht, auf diesen großen Schritt vorzubereiten und die Vorfreude wächst mit jeden Tag. Andererseits werde ich auch immer ungeduldiger und diese Ungewissheit, nicht zu wissen, wann es denn jetzt endlich losgeht, bringt mich manchmal um den Verstand. Es bleibt spannend...  !