Hallo ihr Lieben,
Hier mal wieder ein Update von mir aus dem wunderschoenen (UND
HEISSEM) Arizona!
Die Themen der heutigen Rundmail sind:
- Die taeglichen Tuecken meines Jobs
- Home Sweet Home
- Der Kampf gegen Ungeziefer
- Phoenix und die Invasion der Deutschen
- Auf nach Los Angeles!
- Die taeglichen Tuecken meines Jobs
Meine letzte Rundmail kam ja aus Utah, wo ich mein Jobtraining
absolviert habe. Auch wenn es anstrengend war, so war es sehr
lehrreich, aber wir waren alle froh, nach zwei Wochen endlich wieder
nach Hause fliegen zu duerfen. Mein Rollenspiel verlief sehr gut und
am Ende der zwei Wochen gab es dann einen Test, welchen ich doch glatt
als Klassenbeste bestanden habe! (nicht, dass ich angeben wollte, aber
stolz wie ich war, musste ich das doch mal erwaehnen;))
Und nun habe ich bereits die vierte Woche in meinem neuen Job als
Werbekauffrau hinter mir und ich kann euch nur sagen, ich bin jeden
Tag kurz davor, zu kuendigen! Ehrlich gesagt hatte ich noch nie einen
Job, der mir so wenig Spass gemacht hat, ich arbeite ja eigentlich
sehr gerne. Damit ihr ein bisschen versteht, was ich den ganzen Tag so
mache, will ich euch das mal kurz beschreiben. Prinzipiell sitze ich
den ganzen Tag an meinem Schreibtisch und rufe irgendwelche Firmen aus
dem Telefonbuch an und versuche mit denen einen Termin zu vereinbaren,
um denen dann eine Anzeige in den gelben Seiten zu verkaufen. Wenn man
dann also 100 Leute angerufen hat und 100 Leute einfach auflegen oder
unfreundlich am Telefon sind und man hundertmal ein "nein" kassiert,
dann schlaegt das schon irgendwie aufs Gemuet. Die Alternative waere,
zu den Geschaeften zu fahren, um das Ganze dann persoenlich zu
versuchen, was viele aus meinem Buero machen, ich persoenlich aber als
Zeit- und Benzinverschwendung empfinde und bei 45 Grad im Schatten ist
das auch nicht so prickelnd. Hat man dann ENDLICH einen Termin
vereinbaren koennen, dann faehrt man dorthin, wo man dann feststellen
muss, dass die Leute entweder nicht da sind oder nur eine Anzeige, die
nichts kostet haben wollen. Man muss also ein dickes Fell entwickeln,
um in diesem Job zu ueberleben. Mein Manager sagte, dass das erste
Jahr hart ist, aber es dann besser wird. Eine Kollegin von mir meinte,
dass sie den Job seit einem Jahr macht, viel Geld damit verdient, aber
jeden Tag weint, weil sie es schrecklich findet und jeden Tag
kuendigen will. So ungefaehr fuehle ich mich auch. Eigentlich bin ich
keine Person, die schnell aufgibt, aber ich glaube ehrlich gesagt
nicht, dass mir der Job jemals Spass machen wird. Ich hab zwar schon
ein paar Anzeigen verkauft, aber generell zieht mich der Job total
runter und ich fuehle mich total scheisse. Was soll ich also tun? Ich
gucke bereits seit einer Woche nach Alternativen, was nicht besonders
erfolgreich war. Klar koennte ich wieder als Nanny arbeiten, aber ich
haette gerne einen Job, in dem man aufsteigen kann und den ich bis ans
Ende meiner Tage auch machen will und ein Nannyjob waere halt nur
wieder die Uebergangsloesung. Die meisten Berufe verlangen
Berufserfahrung und ich habe einfach keine Idee, was ich machen will.
Was meint ihr? Soll ich erstmal in der Firma bleiben, die Zaehne
zusammenbeissen und darauf warten, dass ich eine glorreiche Idee habe,
was ich machen moechte? Oder soll ich mir einen Uebergangsjob suchen?
Ich bin wirklich ueberfordert und hoffe auf eure guten Ratschlaege!!!
Nun aber zu mehr erfreulicheren Dingen!
- Home Sweet Home
Vor ein paar Wochen hat Katies Mutter uns erneut angeboten, hier in
dem Haus wohnen zu bleiben, um Miete zu sparen. Eigentlich sollten wir
ja nur bis zum Ende des Monats hierbleiben, aber nach langem
Ueberlegen haben wir uns entschieden, dann doch erstmal hier zu
bleiben. Die Vorteile sind offensichtlich: grosses, eigenes Haus in
einer der besten Gegenden der USA und keine Miet-, Strom-, Wasser- und
Fernsehkosten. Der Nachteil ist, wie ich ja bereits schonmal
geschrieben hatte, dass es nicht unsere Moebel sind und es sich nicht
wie unser Zuhause anfuehlt. Aber ich denke, dass es erstmal besser so
ist, ich fuehle mich hier schon wohl und Katies Eltern sind wirklich
nett und wir haben hier unsere Privatsphaere. Wielange wir hierbleiben
wollen, haben wir nicht entschieden.
- Der Kampf gegen Ungeziefer
Und bevor ich es vergesse, ein weiterer Nachteil dieses Hauses ist
nach wie vor unsere ungebetenen Haustiere. Jede Woche finden wir
mindestens einen Skorpion im Haus. Vor einigen Wochen hatten wir auf
einmal einen toten Vogel im Haus, fragt mich nicht, wie der
reingekommen ist! Der Hoehepunkt des Ganzen war allerdings, als ich
letztens duschen wollte und mir ein Babysalamander in der Dusche
entgegen kommt! Mensch, die Viecher sind schnell... es hat mich eine
gute Zeit gekostet, bis ich ihn endlich eingefangen hatte... nicht
ohne einige Kreischerei...igitt!!!;)
- Auf nach Los Angeles
Letztes Wochenende hatten wir ein langes Wochenende und Katie und ich
sind fuer drei Tage nach Los Angeles gefahren. Den ersten Tag haben
wir in Disneyland verbracht, was toll war, nur leider sehr heiss und
voll.
Den zweiten Tag waren wir am Venice Beach, was sehr entspannend
war. Ich liebe den Strand und als ich nach einem Jahr endlich wieder
das Meer riechen konnte, mit den Fuessen im Wasser stand und einen
tollen Ausblick auf die Stadt hatte, fielen alle Sorgen mit einem
Schlag von mir ab. Ich wuenschte, ich koennte jeden Tag zum Strand,
fuer mich ist das was unheimlich friedvolles und entspannendes. Venice
Beach ist ziemlich verrueckt, es gibt direkt am Strand ein
Fitnessstudio (draussen!), ueberall gibt es Staende, wo man
selbstgemachte Sachen kaufen kann und es gibt viele verrueckte
Menschen. Am letzten Tag waren wir im Warner Brother Studio, wo ich
bereits vor zwei Jahren mit meinem Vater war.
Dort konnten wir
verschiedene Sets von Serien und Filmen besuchen, was ich total
interessant finde, u.a. haben wir Friends, Gilmore Girls, Pushing
Daisies und Two and a half Men gesehen, falls euch die Serien was
sagen. Alles in allem war es ein tolles Wochenende!
- Phoenix und die Invasion der Deutschen
Vor einer Woche habe ich mich mit vier deutschen Maedels zum Essen
getroffen. Es ist wirklich unglaublich, wieviele Deutsche in Phoenix
wohnen, mir wurde gesagt, dass es ueber 90.000 sind. Die Maedels sind
alle in meinem Alter und zum groessten Teil verheiratet. Es war
richtig schoen, mal wieder deutsch zu sprechen, sich mit anderen
Auswanderern auszutauschen und alle waren sehr nett.
Das wars erstmal wieder! Ich wuensche euch ein schoenes Wochenende...
ich jedenfalls bin reif dafuer!:)
Also, ich freue mich auf eure Emails!
Bis bald!
Liebe Gruesse,
Eure Nadine
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