Hallo ihr Lieben...,
...nein, ich hab natuerlich nicht geheiratet...falls ihr dies aus meiner Betreffzeile entnommen habt! Als Au Pair lernte ich, dass es zwischen Gasteltern und Au Pair/ Nanny eine sogenannte "Honeymoon- Stage" gibt. Honeymoon bedeutet ja bekanntlich Flitterwochen und im uebertragenen Sinne ist damit gemeint, dass man sich am Anfang noch grosse Muehe gibt, versucht, dem anderen alles Recht zu machen und Differenzen ignoriert, wie in den Flitterwoch halt. Nach einiger Zeit kehrt der Alltag jedoch ein, man gibt sich weniger Muehe und spricht offen ueber das, was einen stoert (oder schluckt seinen Frust herunter und denkt sich seinen Teil...). Um aufs eigentliche Thema zurueck zu kommen...ich glaube, nach vier Monaten in den USA, sind meine Flitterwochen so gut wie vorbei! Versteht mich nicht falsch, ich fuehle mich nach wie vor sehr wohl in dieser Familie und ich liebe mein neues Leben, aber...mir ist doch so das ein oder andere aufgefallen, was ganz klar dafuer spricht, dass nun beide Parteien bereit sind, "ihr wahres Gesicht" zu zeigen!:) Ich fuer meinen Teil bin schon lange an diesem Punkt angekommen... wo ich mich frueher am Wochenende fertig gemacht habe, bevor ich zum Fruehstueck gegangen bin, so taumle ich nun frisch aus dem Bett und im Schlafanzug in die Kueche...;). Ausserdem merke ich, dass ich mir am Anfang groessere Muehe bei der Haushaltsfuehrung gegeben habe, als nun...aber ich bin ja auch schliesslich keine Putzfrau...:)! Angela und Max haben sich scheinbar auch veraendert, oder vielleicht faellt es mir auch jetzt erst auf. Nehmen wir doch mal den Montag als Beispiel...nicht den letzten, sondern jeden x- beliebigen Montag der letzten Wochen und vermutlich auch der kommenden Wochen. Nachdem ich Freitags das Chaos des letzten Wochenendes endlich wieder in den Griff bekommen habe und das Haus tip- top aufgeraeumt ist, so finde ich nach nur zwei Tagen Wochenende ein Chaos auf, was mit Worten kaum zu beschreiben ist. Muelleimer werden grundsaeztlich nicht ausgeleert, egal wie voll diese sind. Im Waeschekorb der Kinder stapelt sich auf einmal die Waesche der letzten zwei Monate...scheinbar wurde im Schlafzimmer der Eltern fleissig gesammelt oder aber die Kinder wurden am Wochenende 17mal am Tag umgezogen...wer weiss das schon? Das Essen und schmutzige Geschirr vom Vorabend steht noch auf dem Dinnertable und die saubere Spuelmaschine wurde natuerlich auch das ganze Wochenende nicht ausgeraeumt. Das Beste allerdings ist nach wie vor der Wickeltisch von Ansel. Stellt euch vor...auf dem Wickeltisch steht der Muelleimer fuer die schmutzigen Windeln...der Muelleimer ist sogar leer...ABER...und jetzt kommt das Beste...die schmutzigen, stinkingen Windeln werden nicht etwa in den leeren Windeleimer geworfen (der, um es nochmal zu betonen, direkt auf dem Wickeltisch steht!)...NEIN, man legt sie fein saeuberlich NEBEN den Muelleimer...und so findet Nadine jeden Montag ca. 20 volle Windeln neben dem Muelleimer auf! Ist das denn zu glauben??? Unbelieveable!!! Den genauen Sinn des Ganzen habe ich leider noch nicht erkannt...! Nunja, ich nehm es einfach so hin und mach den ganzen Dreck immer und immer wieder weg...ist zwar nicht wirklich mein Job, aber was tut eine Supernanny nicht alles...;)!
Ansonsten ist aber alles super hier, Angela und Max sind weiterhin super Gasteltern und die Kinder sind ja sowieso toll. Ansel hat mittlerweile seine ersten Schritte getan und versteht sogar ziemlich viel, was ich ihm auf deutsch sage.
Ja, was ist in den letzten drei Wochen so passiert?
Katja und ich haben uns Inline Skates gekauft und haben natuerlich direkt eine Tour damit gemacht...hier in San Jose gibt es ganz tolle Parks, die extra zum Inline Skaten oder Fahrrad fahren angelegt wurden...was wir allerdings nicht wussten war, dass diese Wege sehr bergig sind und da ich ja nicht bremsen kann, hatte ich ein kleines Problem...ihr koennt euch jetzt euren Teil denken und ich werde dafuer sorgen, dass ich entweder bremsen lerne, oder mir Knieschoner besorge...;).
Ostersamstag waren wir "German Girls" bei einer Familie zum Barbecue/ Poolparty eingeladen worden, was richtig toll war, da die Familie nicht nur einen beheizten Pool hatte, sondern auch einen Hot Tub (Whirlpool) und so sassen wir Maedels mitten in der Nacht mit einem Glas Wein im Hot Tub...wunderschoen!
Letzten Sonntag waren wir im Great America, das ist so eine Art Freizeitpark wie das Phantasialand oder Six Flags. Wir haben uns direkt Season Paesse gekauft, was bedeutet, dass wir nun, fuer nur $5 mehr, bis zum Ende der Saison umsonst in den Park koennen...allerdings muss ich mich vorher noch von Sonntag erholen...man merkt doch, wie man alt wird...;).
Nach vier Monaten Leben und Arbeiten in den USA wird mir nun auf einmal mitgeteilt, dass ich mich nicht mehr ausdruecken koennte. Ich meine, ich habe selbst schon gemerkt, dass ich oft unter "Wortfindungsstoerungen" leide, viele Woerter fallen mir in englisch oftmals viel schneller ein als im deutschen und so spreche ich einen munteren Mix aus englisch und deutsch, was meine deutschen Freundinnen hier natuerlich super verstehen (die reden uebrigens auch nicht anders!), aber meine Familie und Freunde in Deutschland zum verzweifeln bringt..."Sprich doch mal ordentlich deutsch" ist nur einer der Saetze, den ich in letzter Zeit hoeren durfte! Andersherum ist es allerdings auch nicht besser...wo ich im deutschen englische Woerter reinhaue, so haue ich im englischen oefters auch deutsche Woerter rein...Tycho schaute mich gestern ganz verstaendnislos an und fragte: "What did you say?" als ich ihm mitteilte: "We have to get gas, because our tank is leer!":) Jaja, ich weiss...ganz uebel! Ausserdem sollten Amerikaner nicht versuchen, mit mir zu reden, wenn ich im Halbschlaf bin, denn dann wird die Sache nur noch schlimmer und ich rede komplett deutsch! (Alkohol hat uebrigens den gleichen Effekt bei mir...) Ich versuche mir weiterhin Muehe zu geben, meine Muttersprache nicht ganz zu verlieren, damit ihr bei meinem naechsten Besuch in Deutschland nicht ueber mich lachen koennt...:)!
So, ihr Lieben, das wars dann erstmal von mir!
Liebe Gruesse aus dem wunderschoenen San Jose sendet euch,
Nadine |
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