January 23, 2007

Neuigkeiten aus den USA

Hallo ihr Lieben,

Am Wochenende hatte ich nun endlich meine Fuehrerscheinpruefung! Nachdem ich den schriftlichen Test ja bereits vor fuenf Wochen gemacht habe, war nun endlich die Praxis dran, da ich nur Samstags Zeit hatte, musste ich dementsprechend lange auf den Termin warten.
Der Tag startete unter einem schlechten Stern, mein neuer Wecker liess mich im Stich und so wurde ich eine halbe Stunde, nachdem ich haette aufstehen muessen, von Tycho's Getrampel vor meiner Tuer geweckt. Ich also losgeduest und unterwegs vor all den tausend roten Ampeln all das erledigt, was ich zuhause nicht mehr geschafft habe: Fruehstuecken, Schminken, nach der Wegbeschreibung suchen...! Das war dann die zweite Pleite des Tages, meine Wegbeschreibung war unauffindbar und somit musste ich mich auf meine eigene (und nebenbei unglaublich schlechte) Orientierung verlassen und habe es nach einigen Panikschueben doch tatsaechlich gefunden. Aber damit nicht genug, anscheinend haette ich zum Termin meine Registrierungskarte des Autos und den Versicherungsnachweis mitbringen muessen, aber irgendwie haben meine Gasteltern es versaeumt, mir dies mitzuteilen und somit stand ich dann ohne Versicherungsnachweis vor der Beamtin (die Registrierungskarte lag im Auto) und habe meine uebliche Entschuldigung vorgebracht: I'm sorry, I didn't know that, I'm from Germany and it's not my car...!" Well, es ging gluecklicherweise auch ohne Versicherung. In den USA ist es so, dass man die Fahrpruefung in seinem eigenen Auto ablegen muss, was natuerlich auch voll funktionstuechtig sein sollte. Aus diesem Grunde habe ich gestern noch mit Ansel drei Autowerkstaetten abgeklappert, da mein rechtes Licht kaputt war, worueber ich heute sehr froh war, denn das Auto vor mir wurde ohne Pruefung wieder nach Hause geschickt, weil das Bremslicht nicht funktionierte. Die Fahrpruefung lief dann folgendermassen ab. Der Pruefer steht vor deinem Auto und du solltest ihm zeigen koennen, wie alles funktioniert: Blinken, Bremsen, Warnbremslicht etc. Danach darfst du eindrucksvoll demonstrieren, wie du dich im Strassenverkehr verhaelst, wenn dein Blinker kaputt ist und welche Armbewegungen was bedeuten. Ich kann nur danke an all die anderen Au Pairs sagen, die mich vor dieser Frage gewarnt haben, sonst haette ich ganz schoen auf dem Schlauch gestanden. Dann gings endlich los. Der Pruefer hatte allerdings viel groesseres Interesse an meinem neuen Job, Deutschland und meinen Erfahrungen in Kalifornien als an meinen Fahrkuensten. Naja, mir sollte es Recht sein. Ich also viermal um den Block gekurvt und ein kleines Plaeuschchen mit dem Pruefer gehalten. Hilfreich war es auch, dass er mich an jeder Kreuzung gewarnt hat, worauf ich nun zu achten haette...sowas erlebt man in Deutschland nicht:)!
Nach 20 Minuten war alles vorbei, ich hatte einen Fehlerpunkt und somit bestanden. Mein Fehler bestand darin, dass ich grundsaetzlich langsamer fahre, als es erlaubt ist (wenn ich die Gegend nicht kenne), nun gut, damit kann ich leben. Eine Freundin von mir erzaehlte mir letzte Woche, dass ein Au Pair in ihrer Pruefung doch tatsaechlich ueber eine rote Ampel gefahren ist und trotzdem bestanden hat, da man 15 Fehlerpunkte in seiner Pruefung machen darf und dies somit noch im Rahmen lag. Da kann ich wieder nur sagen: Die spinnen die Amis:). Vermutlich bin ich deswegen auch ziemlich locker an die Sache ran gegangen, aber es hat ja geklappt, fuer unglaubliche $ 26 habe ich nun zum zweiten Mal in meinem Leben meinen Fuehrerschein gemacht!

Nach meiner Pruefung habe ich mich mit den anderen Maedels im Starbucks zum Kaffee trinken getroffen, wir wollten nun endlich unseren Hawaii Urlaub buchen (ja, ich habe mich dafuer entschieden!). Nach einigen Stunden war die Sache dingfest, am 13. Maerz fliege ich also mit Annette, Katja, Anke, Freddi und Chrissi nach Hawaii, genauer sagt gehts nach Honolulu. Der Rest ist noch ziemlich offen, wo wir uebernachten werden, was wir dort alles machen wollen, die meisten der Maedels haben noch nichtmal ein eindeutiges "ja" von ihren Gasteltern bekommen, aber das wird schon hinhauen. Meine Kinder werden in dieser Zeit von den Grosseltern betreut, die dafuer extra aus Oklahoma eingeflogen werden...da kann ich nur wieder den Kopf schuetteln:)!

Gestern war ich hier zum ersten Mal beim Arzt, nur zur Routineuntersuchung, damit ich meine Medikamente verschrieben bekomme. Da sollt ihr Deutschen nochmal meckern, dass ihr pro Quartal 10 Euro bezahlen muesst...ich durfte gestern glatte $65 hinlegen, plus $10 fuer meine Medikamente! Scheinbar habe ich so unglaeubig drein geschaut, dass die Arzthelferin dreimal nachfragte, ob mit der Summe irgendwas nicht stimme und irgendwie kam mir das selbst enorm viel vor, also habe ich zuhause nochmal nachgeschaut, was meine Krankenversicherung abdeckt. Halten wir fest: Ich sollte besser nicht zu oft zum Arzt gehen, denn jedesmal, wenn ich dort erscheine, darf ich diese Summe bezahlen, komme ich ins Krankenhaus, dann darf ich pro Tag 500$ bezahlen (was nur eine ZUzahlung ist!). Am Samstag muss ich dann zur Blutabnahme, was laut Angela "nicht ganz soviel" kostet, aber umsonst ist es halt auch nicht. Ich lasse mich mal ueberraschen und hoffe, dass solche Ausgaben nicht zur Regel werden. Aber so richtig darueber hinweg bin ich immer noch nicht! Fuer alle die jetzt Mitleid mit mir haben, Spenden werden gerne angenommen:)!

Apropo Ausgaben, es schockiert mich ja immer wieder, was hier so die Lebensmittel kosten. Einmal die Woche gehe ich all das einkaufen, was ich fuers Abendessen fuer die kommende Woche brauche und dabei gebe ich durchschnittlich $150 aus. Das sind aber wirklich nur die Dinge fuers Abendessen, so Grundnahrungsmittel kaufen Angela und Max immer ein. Kostet in Deutschland eine Dose Ananas 79 Cent, so kostet die hier $3,79, eine kleine Packung Cornflakes kosten $5 und ich darf euch gar nicht erst erzaehlen, was hier deutsche Lebensmittel kosten. Es gibt hier zum Beispiel Nutella, Haribo, Ritter Sport und noch viele andere Sachen und die meisten Sachen kosten hier viermal soviel wie bei uns, das ist jetzt nicht nur auf deutsche Produkte bezogen! Was bin ich doch jedesmal froh, wenn ich einfach meine Kredikarte zuecken kann und dennoch nicht selbst fuer die Lebensmittel zahlen muss! :)

Ansonsten ist in der letzten Woche eigentlich nichts besonders aufregendes passiert. Ich war mit den Jungs mal wieder im Children's Museum und im "Jungle" (so eine Art Spielturm). Auch in dieser Hinsicht sind Amerikaner, meiner Meinung nach, sehr komisch. Kinder haben hier anscheinend eine ueberaus hohe Stellung, wenn ich mit den Kids unterwegs bin, dann kommen staendig irgendwelche Menschen zu uns und das geht dann so: (stellt es euch in einer quiekenden Babysprache vor!)
"Hi...Hi Baby...you are so cute!" Und so weiter und so fort. Mir wird zwanzigmal am Tag zu "meinen" huebschen Kindern gratuliert und die erste Frage lautet natuerlich immer, wie alt sie sind. Ich korrigier die Leute schon gar nicht mehr, indem ich sage, dass dies nicht meine Kinder sind, das ist mir zu anstrengend. Ich denke auch oft, dass alle Amis von mir denken muessen, warum ich so bloed zu meinen Kindern bin, weil ich eben nicht in dieser Quieki- Babysprache mit ihnen rede. Letzte Woche im Museum sass ich neben einer Mutter, die ein Kind in Ansels Alter hatte. Sie sass da also neben ihrem Kind, zeigte auf das Aquarium und sagte mindestens 834 Mal (und das ist jetzt nicht uebertrieben): Fishi. First of all, das ist ein Fish, kein "Fishi" und second of all, irgendwann muss es auch mal gut sein! Die Nacht darauf hatte ich Alptraeume von "Fishis' ;)!
Tycho und Ansel waren sogar vier von fuenf Tagen so lieb und haben mittags zwei bis drei Stunden geschlafen, so dass ich doch tatsaechlich auch mal ein Mittagsschlaefchen machen konnte, das war richtig toll!
Ich habe mich ausserdem ziemlich oft mit den anderen Maedels getroffen, zur Hawaii- Planung, zur Geburtstagsfeier von Freddi, zum Essen...zuhause bin ich eigentlich abends nie, entweder mit den Maedels unterwegs oder im Fitnessstudio.
Hab ich eigentlich erzaehlt, dass ich hier angefangen habe, Klavier zu spielen? Das war ja schon immer ein grosser Traum von mir und hier habe ich das Glueck, ein Klavier zu haben, nur leider komme ich nicht allzu oft dazu, zu ueben, aber immerhin kann ich schon ein paar Kinderlieder und ausserdem die Nationalhymne der USA, als quasi "Neu- Amerikanerin" sollte man das schon drauf haben ;)!

So ihr Lieben, ich geniesse jetzt mal die restliche Zeit meiner "Mittagspause"(meine Jungs schlafen seit einer Stunde) und wuensche euch allen eine schoene Woche!

Bis demnaechst!

Alles Liebe, Nadine

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