Seit gestern Mittag hat Deutschland mich wieder und ich muss sagen, dass ich froh bin, wieder hier zu sein. Das mag jetzt vielleicht komisch klingen, natürlich war mein Urlaub sehr schön und ich habe es in vollen Zügen genossen, wieder in den USA zu sein, aber es war nicht nur schön, sondern auch sehr anstrengend. Drei Wochen in den Staaten, 2900 Meilen Auto gefahren und diese ständige Suche nach einem neuen Hotel...! Die Reise startete in Los Angeles, wo wir drei Tage verbrachten. Ich war von Anfang an von dieser tollen Stadt fasziniert und auch wenn mir viele sagten, L.A. wäre eine schmutzige und unschöne Stadt, ich fand es toll! Super Wetter, Palmen, Strände und natürlich musste ich den ganzen „Touristenquatsch“ mitmachen, den man dort so machen kann: Hollywood inklusive einer Rundfahrt in einer Limousine durch Beverly Hills und Bel Air, außerdem waren wir in Venice Beach, Santa Monica Pier, Malibu, Universal Studios, Warner Brother Studios...!
Alle die mich kennen, wissen, dass ich absolut Sitcom- verrückt bin und besonders die Serie FRIENDS liebe. In den Warner Brother Studios hatte ich dann die Gelegenheit, das Set dieser Serie zu besuchen und ebenfalls das Set der Serie „Gilmore Girls“ zu besichtigen. Ich glaube, ich muss nicht weiter erwähnen, wie ich strahlte und wie beeindruckt und überwältigt ich war, oder? :)
Nach diesen drei Tagen ging es über den Pacific Coast Highway hoch Richtung San Fransisco. Unterwegs legten wir einen Zwischenstopp in San Jose ein und besuchten das „Winchester Mistery House“.
San Fransisco begrüßte uns mit Regen und meiner Empfindung nach mit eisiger Kälte. Nichts desto trotz saß ich staunend im Auto und bewunderte die Skyline bei Nacht. Unser Hotel, was eher eine Jugendherberge war, war leider weniger toll. Wir mussten uns das Zimmer mit vier anderen Jungs teilen, was weniger ein Zimmer, als eine Hundehütte war. Nun gut dachte ich, zwei Tage werde ich das schon aushalten, wir müssen hier ja schließlich nur schlafen. An Schlaf war jedoch nicht zu denken. Die erste Nacht verlief so: Der Typ der unter mir im Etagenbett schlief (Michael) war schwul und machte jeden Kerl an, der bei uns im Zimmer war. Ein anderer konnte dies weniger gut händeln und flippte aus. Die weitere Nacht war für mich mehr eine schlaflose Nacht, da dieser besagte Kerl sehr, sehr laut schnarchte. Ich hatte das Gefühl, in dieser Nacht noch jemanden umbringen zu müssen ;-)! Die zweite Nacht war allerdings noch viel schlimmer, da ich immer mehr den Eindruck bekam, dass Michael ein Drogenabhängiger auf Entzug war! Zumindest verhielt er sich so. Jede Stunde sprang er wie ein Wilder aus dem Bett, schrie rum, führte Selbstgespräche und flippte total aus. Er rannte aus dem Zimmer, spuckte oder erbrach sich in dem Mülleimer neben unserer Tür, rannte zurück und dann war wieder Ruhe. Na ja, wenigstens für eine gewisse Zeit. Als wenn das nicht genug war, so ereignete sich draußen vor unserem Fenster noch eine handfeste Schlägerei, wo dann auch die Polizei eingeschaltet wurde. Super! San Fransisco war dafür umso schöner, auch wenn mein Vater wieder nur einen ganzen Tag dort verbringen wollte.
Weiter ging es zum Yosemite National Park, wo wir ebenfalls einen Tag verbrachten. Ich mag ja lieber diese großen Städte und weniger das Land, wenn es nach mir gegangen wäre, dann hätten wir eine Woche in L.A. verbracht, eine weitere in San Fransisco und die dritte in Las Vegas.
Am Ende der dritten Woche trafen wir nach einigen Zwischenstationen in kleineren Städten dann in Las Vegas ein. Nach einem kurzen Ausflug in ein Outlet (wo ich natürlich ausgiebig Geschenke für meine Lieben daheim kaufte), erkundigten wir den Las Vegas Blvd. (Strip) und kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Unglaublich diese Stadt und ich fand es mal wieder sehr schade, dass wir nicht länger dort verbringen konnten.
Danach fuhren wir Richtung San Diego, weiter über Long Beach und viele weitere schöne Städte am Meer bis wir nach am Ende wieder in Los Angeles endeten, wo wir noch zwei weitere Tage verbrachten.
Drei Jahre ist es her, seit ich zuletzt in den USA war. Vor unserer Abreise hatte ich irgendwie Angst, dass mir Kalifornien gar nicht gefallen würde, aber diese Angst stellte sich dann glücklicherweise als unbegründet heraus. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich merkwürdigerweise in der ersten Woche ein leichtes Heimwehgefühl hatte, was ich mir absolut nicht erklären konnte. Dieses Gefühl machte mir totale Angst. Zum einen weil ich nicht wusste, woher dieses Gefühl kam und zum anderen natürlich mit dem Gedanken an die bevorstehende Auswanderung! Wenn ich schon nach zwei Tagen Heimweh hatte, wie sollte ich diese ganze Sache dann bewerkstelligen? Mittlerweile denke ich, dass ich mich einfach so fühlte, weil ich dort ja kein Zuhause hatte. Wir reisten ständig herum, blieben nie für lange an einem Ort und ich hatte keinerlei Privatsphäre, was ich überhaupt nicht mag. Natürlich ist mir klar, dass ich auch nach meiner Auswanderung Heimweh haben werde, ich denke, das ist auch ganz normal und wird vergehen. Ich hoffe es. Es war schon ein sehr merkwürdiges Gefühl dort zu sein. Jede Stadt, die wir besuchten, betrachtete ich als potenzielles neues Zuhause, ich dachte ständig darüber nach, wann ich wohl das nächste mal in den USA sein würde, wo ich landen würde und wie es mir gehen würde. Doch mittlerweile vergeht die Zeit so rasend schnell, dass ich auch Angst bekomme. Angst vor meiner eigenen Courage und diesem großen Schritt. Und das wird wohl erst der Anfang sein...!
Alles in allem war der Urlaub aber wirklich sehr schön und hat mir Gelegenheit gegeben meine neue Heimat etwas kennen zu lernen. Alles weitere folgt bald...!
Bis bald, eure Nadine
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