Obwohl ja immer noch nicht feststeht, ob ich nun eine Green Card bekomme oder nicht, wollte ich trotzdem nicht dumm rum sitzen und abwarten und deswegen suche ich bereits seit Monaten nach Jobs und informiere mich über alles Mögliche, was damit zusammenhängt.
Am Anfang war das noch viel „Spielerei“, weil es natürlich noch keine Stellen für 2007 gab, aber mittlerweile ist aus der Spielerei Ernst geworden. Als ich vor einigen Wochen mein erstes konkretes Jobangebot bekam war ich natürlich total aus dem Häuschen und hätte die ganze Welt umarmen können. Obwohl mir die Familie sehr gut gefiel musste ich ihr letztendlich absagen, was mir sehr schwer fiel, aber sie wollten lieber jemanden, der für ein Au Pair Gehalt arbeitete (139,05$ die Woche). Mittlerweile hab ich bereits mit der dritten Familie Kontakt und alle paar Tage meldet sich eine neue, die „Interesse an mir hat“. Das ist alles super aufregend und toll für mich, es gibt mir einfach irgendwie das Gefühl, dass es jetzt endlich so langsam losgeht und das lästige Warten ein Ende hat. Andererseits ist es unendlich schwer, diese wichtigen Entscheidungen für oder gegen eine Familie zu treffen. Denn wenn man eine Familie erstmal abgelehnt hat, kann man am Ende ja schlecht sagen: Ich hab nichts Besseres gefunden, ich will euch doch! :)
Mir ist klar, dass es DIE perfekte Familie nicht gibt, keine der Familien wird alle meine Wünsche erfüllen, deswegen heißt es Kompromisse eingehen. Doch wo fängt man an und bei welchen Kriterien bleibt man hart? Um mir diese Entscheidung etwas leichter zu machen habe ich fünf Kriterien aufgestellt, nach der ich die Familie auswählen will:
- Wohnort der Familie
- Unterkunft bei der Familie
- Alter und Anzahl der Kinder
- Erster Eindruck
- Gehalt
Jetzt werdet ihr euch vielleicht fragen: was wünscht die Nadine sich denn?
Das Wichtigste ist natürlich der erste Eindruck, den ich von der Familie erhalte, was bringt mir ein gutes Gehalt, ein tolles Haus und ein schöner Wohnort, wenn die Familie nicht so toll ist? Mein Wunschstaat ist, wie die meisten von euch sicherlich schon wissen, California. Florida wäre eine willkommene Alternative, Hauptsache Sonne, ich bin ja eine Frostbeule.:)
Am liebsten hätte ich kleine Kinder, aus dem einfachen Grund, dass dort die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass ich ein paar Jahre bei der Familie bleiben kann und sie mich nicht nach einem Jahr entlassen, weil sie mich nicht mehr brauchen.
Mit „Unterkunft bei der Familie“ meine ich mein Zimmer. Auch hier gibt es große Unterschiede. Man mag es kaum glauben, aber letztens las ich in einer Stellenanzeige, dass man sich das Zimmer mit dem Baby teilen müsste! Hallo?
Entweder hat man ein eigenes Badezimmer oder man teilt sich eins mit den Kindern. Manche Familien haben extra Appartements für die Nanny, mit Küche, Wohnzimmer, Schafzimmer und Bad, so wie ich das auch bei meiner alten Gastfamilie hatte, so was ist natürlich schon eine feine Sache, aber nicht zwingend erforderlich.
Ja, und um zum letzten Punkt, dem Gehalt zu kommen, auch das ist eine schwierige Entscheidung, denn dort gibt es so große Unterschiede, dass man total den Durchblick verliert. In den letzten Monaten hab ich schon ALLES gesehen: vom oben genannten Au Pair Gehalt bis hin zu einem Jahreseinkommen von 100.000$! Unvorstellbar. Das meiste, was man jedoch sieht, sind Gehälter zwischen 500 und 1000$ die Woche.
Nun kam ich letztens schon in die Situation, dass ich einer Familie meine Gehaltsvorstellungen schreiben sollte. Aber was sagt man da? Ich war damit irgendwie total überfordert, ich dachte immer, man bietet mir was an und ich sag ja oder nein :). Wäre ja auch zu einfach gewesen. Meine Freundin Susan aus den USA predigt mir jeden Tag, ich soll mich bloß nicht „unterverkaufen“, ich hätte eine gute Ausbildung und wäre mein Geld auch wert, aber so was kann ich einfach nicht.
Parallel möchte ich mich bei verschiedenen Nanny Agenturen registrieren lassen, was viel einfacher ist, da man durch die Agentur Unterstützung erhält und die einem quasi die ganze Arbeit abnehmen, tolle Sache! Das Problem ist nur, dass die meisten mich erst in ihre Kartei aufnehmen, wenn ich eine Green Card habe, was ja auch verständlich ist, für mich nur etwas blöd. Andere Agenturen verlangen, dass man bereits in den USA wohnt oder vermitteln generell keine „Ausländer“. Nun gut, damit muss ich wohl jetzt leben, dass ich in Zukunft als „Ausländer“ gelte :). Doch einen Erfolg gibt es auch hier zu verzeichnen: die erste Agentur hat mich gestern aufgenommen!!! Ich muss jetzt nur noch zu ihnen ins Büro kommen um eine offizielle Bewerbung auszufüllen und schon bin ich drin :). Wie gut, dass ich in drei Wochen sowieso nach Kalifornien fliege und das so verbinden kann, mein Vater, mit dem ich diese Reise mache, weiß zwar noch nichts von seinem Glück, aber es wäre ja auch ziemlich teuer und mit großem Aufwand verbunden, wenn ich dafür extra noch mal in die USA fliegen müsste. Diese Agentur war sogar eine meiner Favoriten, mit Sitz in San Fransisco, totaler Absicherung durch die Agentur und Gehältern von 700-950$ die Woche. Ich werde euch dann berichten, wie es war!
Lange Rede, kurzer Sinn: Diese ganz Jobsuche ist zwar sehr aufregend und schön, aber auch ganz schön anstrengend, nervenaufreibend und schwierig. Es ist ja nicht so, dass man 10 Gastfamilien gleichzeitig aussuchen kann und sich dann die Beste raussucht. Und die Suche hat ja erst begonnen, in ein paar Monaten wird das mit Sicherheit noch viel schwieriger werden. Aber ich wollte es ja nicht anders...! :)
Und um meine Mama zu zitieren: „Bleib doch einfach in Deutschland, dann hast du das Problem nicht!“ Nix da... ;)
Bis bald, eure Nadine
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