January 23, 2007

Neuigkeiten aus den USA

Hallo ihr Lieben,

Am Wochenende hatte ich nun endlich meine Fuehrerscheinpruefung! Nachdem ich den schriftlichen Test ja bereits vor fuenf Wochen gemacht habe, war nun endlich die Praxis dran, da ich nur Samstags Zeit hatte, musste ich dementsprechend lange auf den Termin warten.
Der Tag startete unter einem schlechten Stern, mein neuer Wecker liess mich im Stich und so wurde ich eine halbe Stunde, nachdem ich haette aufstehen muessen, von Tycho's Getrampel vor meiner Tuer geweckt. Ich also losgeduest und unterwegs vor all den tausend roten Ampeln all das erledigt, was ich zuhause nicht mehr geschafft habe: Fruehstuecken, Schminken, nach der Wegbeschreibung suchen...! Das war dann die zweite Pleite des Tages, meine Wegbeschreibung war unauffindbar und somit musste ich mich auf meine eigene (und nebenbei unglaublich schlechte) Orientierung verlassen und habe es nach einigen Panikschueben doch tatsaechlich gefunden. Aber damit nicht genug, anscheinend haette ich zum Termin meine Registrierungskarte des Autos und den Versicherungsnachweis mitbringen muessen, aber irgendwie haben meine Gasteltern es versaeumt, mir dies mitzuteilen und somit stand ich dann ohne Versicherungsnachweis vor der Beamtin (die Registrierungskarte lag im Auto) und habe meine uebliche Entschuldigung vorgebracht: I'm sorry, I didn't know that, I'm from Germany and it's not my car...!" Well, es ging gluecklicherweise auch ohne Versicherung. In den USA ist es so, dass man die Fahrpruefung in seinem eigenen Auto ablegen muss, was natuerlich auch voll funktionstuechtig sein sollte. Aus diesem Grunde habe ich gestern noch mit Ansel drei Autowerkstaetten abgeklappert, da mein rechtes Licht kaputt war, worueber ich heute sehr froh war, denn das Auto vor mir wurde ohne Pruefung wieder nach Hause geschickt, weil das Bremslicht nicht funktionierte. Die Fahrpruefung lief dann folgendermassen ab. Der Pruefer steht vor deinem Auto und du solltest ihm zeigen koennen, wie alles funktioniert: Blinken, Bremsen, Warnbremslicht etc. Danach darfst du eindrucksvoll demonstrieren, wie du dich im Strassenverkehr verhaelst, wenn dein Blinker kaputt ist und welche Armbewegungen was bedeuten. Ich kann nur danke an all die anderen Au Pairs sagen, die mich vor dieser Frage gewarnt haben, sonst haette ich ganz schoen auf dem Schlauch gestanden. Dann gings endlich los. Der Pruefer hatte allerdings viel groesseres Interesse an meinem neuen Job, Deutschland und meinen Erfahrungen in Kalifornien als an meinen Fahrkuensten. Naja, mir sollte es Recht sein. Ich also viermal um den Block gekurvt und ein kleines Plaeuschchen mit dem Pruefer gehalten. Hilfreich war es auch, dass er mich an jeder Kreuzung gewarnt hat, worauf ich nun zu achten haette...sowas erlebt man in Deutschland nicht:)!
Nach 20 Minuten war alles vorbei, ich hatte einen Fehlerpunkt und somit bestanden. Mein Fehler bestand darin, dass ich grundsaetzlich langsamer fahre, als es erlaubt ist (wenn ich die Gegend nicht kenne), nun gut, damit kann ich leben. Eine Freundin von mir erzaehlte mir letzte Woche, dass ein Au Pair in ihrer Pruefung doch tatsaechlich ueber eine rote Ampel gefahren ist und trotzdem bestanden hat, da man 15 Fehlerpunkte in seiner Pruefung machen darf und dies somit noch im Rahmen lag. Da kann ich wieder nur sagen: Die spinnen die Amis:). Vermutlich bin ich deswegen auch ziemlich locker an die Sache ran gegangen, aber es hat ja geklappt, fuer unglaubliche $ 26 habe ich nun zum zweiten Mal in meinem Leben meinen Fuehrerschein gemacht!

Nach meiner Pruefung habe ich mich mit den anderen Maedels im Starbucks zum Kaffee trinken getroffen, wir wollten nun endlich unseren Hawaii Urlaub buchen (ja, ich habe mich dafuer entschieden!). Nach einigen Stunden war die Sache dingfest, am 13. Maerz fliege ich also mit Annette, Katja, Anke, Freddi und Chrissi nach Hawaii, genauer sagt gehts nach Honolulu. Der Rest ist noch ziemlich offen, wo wir uebernachten werden, was wir dort alles machen wollen, die meisten der Maedels haben noch nichtmal ein eindeutiges "ja" von ihren Gasteltern bekommen, aber das wird schon hinhauen. Meine Kinder werden in dieser Zeit von den Grosseltern betreut, die dafuer extra aus Oklahoma eingeflogen werden...da kann ich nur wieder den Kopf schuetteln:)!

Gestern war ich hier zum ersten Mal beim Arzt, nur zur Routineuntersuchung, damit ich meine Medikamente verschrieben bekomme. Da sollt ihr Deutschen nochmal meckern, dass ihr pro Quartal 10 Euro bezahlen muesst...ich durfte gestern glatte $65 hinlegen, plus $10 fuer meine Medikamente! Scheinbar habe ich so unglaeubig drein geschaut, dass die Arzthelferin dreimal nachfragte, ob mit der Summe irgendwas nicht stimme und irgendwie kam mir das selbst enorm viel vor, also habe ich zuhause nochmal nachgeschaut, was meine Krankenversicherung abdeckt. Halten wir fest: Ich sollte besser nicht zu oft zum Arzt gehen, denn jedesmal, wenn ich dort erscheine, darf ich diese Summe bezahlen, komme ich ins Krankenhaus, dann darf ich pro Tag 500$ bezahlen (was nur eine ZUzahlung ist!). Am Samstag muss ich dann zur Blutabnahme, was laut Angela "nicht ganz soviel" kostet, aber umsonst ist es halt auch nicht. Ich lasse mich mal ueberraschen und hoffe, dass solche Ausgaben nicht zur Regel werden. Aber so richtig darueber hinweg bin ich immer noch nicht! Fuer alle die jetzt Mitleid mit mir haben, Spenden werden gerne angenommen:)!

Apropo Ausgaben, es schockiert mich ja immer wieder, was hier so die Lebensmittel kosten. Einmal die Woche gehe ich all das einkaufen, was ich fuers Abendessen fuer die kommende Woche brauche und dabei gebe ich durchschnittlich $150 aus. Das sind aber wirklich nur die Dinge fuers Abendessen, so Grundnahrungsmittel kaufen Angela und Max immer ein. Kostet in Deutschland eine Dose Ananas 79 Cent, so kostet die hier $3,79, eine kleine Packung Cornflakes kosten $5 und ich darf euch gar nicht erst erzaehlen, was hier deutsche Lebensmittel kosten. Es gibt hier zum Beispiel Nutella, Haribo, Ritter Sport und noch viele andere Sachen und die meisten Sachen kosten hier viermal soviel wie bei uns, das ist jetzt nicht nur auf deutsche Produkte bezogen! Was bin ich doch jedesmal froh, wenn ich einfach meine Kredikarte zuecken kann und dennoch nicht selbst fuer die Lebensmittel zahlen muss! :)

Ansonsten ist in der letzten Woche eigentlich nichts besonders aufregendes passiert. Ich war mit den Jungs mal wieder im Children's Museum und im "Jungle" (so eine Art Spielturm). Auch in dieser Hinsicht sind Amerikaner, meiner Meinung nach, sehr komisch. Kinder haben hier anscheinend eine ueberaus hohe Stellung, wenn ich mit den Kids unterwegs bin, dann kommen staendig irgendwelche Menschen zu uns und das geht dann so: (stellt es euch in einer quiekenden Babysprache vor!)
"Hi...Hi Baby...you are so cute!" Und so weiter und so fort. Mir wird zwanzigmal am Tag zu "meinen" huebschen Kindern gratuliert und die erste Frage lautet natuerlich immer, wie alt sie sind. Ich korrigier die Leute schon gar nicht mehr, indem ich sage, dass dies nicht meine Kinder sind, das ist mir zu anstrengend. Ich denke auch oft, dass alle Amis von mir denken muessen, warum ich so bloed zu meinen Kindern bin, weil ich eben nicht in dieser Quieki- Babysprache mit ihnen rede. Letzte Woche im Museum sass ich neben einer Mutter, die ein Kind in Ansels Alter hatte. Sie sass da also neben ihrem Kind, zeigte auf das Aquarium und sagte mindestens 834 Mal (und das ist jetzt nicht uebertrieben): Fishi. First of all, das ist ein Fish, kein "Fishi" und second of all, irgendwann muss es auch mal gut sein! Die Nacht darauf hatte ich Alptraeume von "Fishis' ;)!
Tycho und Ansel waren sogar vier von fuenf Tagen so lieb und haben mittags zwei bis drei Stunden geschlafen, so dass ich doch tatsaechlich auch mal ein Mittagsschlaefchen machen konnte, das war richtig toll!
Ich habe mich ausserdem ziemlich oft mit den anderen Maedels getroffen, zur Hawaii- Planung, zur Geburtstagsfeier von Freddi, zum Essen...zuhause bin ich eigentlich abends nie, entweder mit den Maedels unterwegs oder im Fitnessstudio.
Hab ich eigentlich erzaehlt, dass ich hier angefangen habe, Klavier zu spielen? Das war ja schon immer ein grosser Traum von mir und hier habe ich das Glueck, ein Klavier zu haben, nur leider komme ich nicht allzu oft dazu, zu ueben, aber immerhin kann ich schon ein paar Kinderlieder und ausserdem die Nationalhymne der USA, als quasi "Neu- Amerikanerin" sollte man das schon drauf haben ;)!

So ihr Lieben, ich geniesse jetzt mal die restliche Zeit meiner "Mittagspause"(meine Jungs schlafen seit einer Stunde) und wuensche euch allen eine schoene Woche!

Bis demnaechst!

Alles Liebe, Nadine

January 16, 2007

Kaeltewelle in California!


Hallo ihr Lieben,

ja, ihr habt richtig gelesen, in California ist es tiefster Winter, waehrend ich aus Deutschland zu hoeren kriege, dass dort die schoensten Fruehlingstemperaturen herrschen. San Jose bricht momentan alle Kaelterekorde der letzten Jahre und keiner kann es sich erklaeren, ist ja klar, dass sowas passiert, wenn ich hier bin. Vor genau einer Woche waren hier noch 20 Grad und heute musste man schon fast das Auto kratzen, sehr untypisch fuer diese Gegend. Dafuer scheint aber wirklich immer die Sonne, ist ja auch was tolles! Apropo Auto, in drei bis sechs Monaten bekomme ich ein neues, hab ich letzte Woche mal so nebenbei erfahren:)!
Nun will ich euch mal kurz auf den neusten Stand bringen:)! Letzte Woche war ich also tatsaechlich bei IKEA und seitdem noch weitere zwei Mal. Nicht, dass ich es da soll toll finde (okay, ich gebs ja zu, ich liebe IKEA), aber mir fielen immer noch Sachen ein, die ich brauche (oder auch nicht brauche, aber unbedingt haben wollte;)). Wie zum Bespiel mein neues Bett, irgendwie war das so ein kleiner Spontankauf von mir. Ich habe dieses Bett in Deutschland schon immer geliebt und da die Amis in der Regel keine wirklichen Betten haben, sondern so komische Gestelle auf Rollen, wo zwei Matrazen drauf sind und das wars, hab ich die Gelegenheit ergriffen und schlafe nun seit zwei Tagen in meinem wunderschoenen NORESUND Bett! Ausserdem ist mein Zimmer fast fertig eingerichtet, meine Bilder haengen, ich habe neue Sachen fuers Badezimmer und Boxen fuer mein Ankleidezimmer und nun fuehle ich mich wirklich sehr wohl in meinem Zimmer.
Das einzige, was mir noch fehlt, sind meine Buecher im Regal, aber irgendwie komme ich hier leider ueberhaupt nicht zum lesen. Meine Gasteltern sagten, dass sie das als sehr gutes Zeichen werten, dass ich mich hier so einrichte, Angela schrieb mir letztens auch eine sehr suesse Mail, dass sie sehr dankbar dafuer ist, dass ich hier bin und dass sie und Max mich noch ganz lange hier haben wollen!
Die letzte Woche verging sehr schnell, was wahrscheinlich daran lag, dass ich superviel mit den Jungs gemacht habe. Wir waren im Park, beim Friseur, beim Arzt (zur Impfung, beide Kinder haben nicht geheult, unglaublich, wie ich finde und zur Belohnung hab ich sie zum Eis essen eingeladen) und den ganzen Donnerstag in Monterey im Aquarium. Das war wirklich toll, wir sind so 90 Minuten dort hin gefahren und das letzte Stueck war direkt am Meer entlang, wunderschoen. Aber es war auch komisch, da ich mit meinem Papa im Urlaub auch einen Tag in Monterey war, das geht mir auch manchmal hier in San Jose so, dann fahre ich irgendwo vorbei, wo ich mit Papa im Urlaub gewesen bin, das ist ein sehr seltsames Gefuehl! Aber zurueck zum Aquarium:). Das Aquarium war wirklich sehr schoen, direkt am Meer gelegen und viele Waende waren total verglast, so dass man direkt aufs Meer schauen konnte. Nachdem wir einige Stunden dort verbracht hatten, sind wir noch zum Strand gelaufen. Tycho hat den Strand allerdings irgendwie mit dem Strand auf Hawaii verwechselt, wo er ja sonst immer ist, denn er wollte sich direkt Schuhe und Struempfe ausziehen und ab ins Wasser, dabei war es a...kalt (aber sonnig).
Donnerstag abend war dann wie immer OC Abend. Irgendwer hat grad immer ein Paket aus Deutschland bekommen und bringt dann deutsche Suessigkeiten mit, Kinderschokolade, Spekulazius und letzte Woche waren es Weihnachtsplaetzchen. Die Maedels wollen im Maerz fuer eine Woche nach Hawaii fliegen und haben mich gefragt, ob ich mit moechte. Eigentlich hatte ich ja geplant, meine zwei Wochen Urlaub in Deutschland zu verbringen, aber andererseits hatte ich auch total Lust auf Hawaii, ist ja schon was anderes, ob ich mit meiner Familie dorthin fahre oder mit den Maedels. Wenn ich also mitfahre, kann ich nur noch eine Woche in "good old Germany" verbringen, aber ich finde es auch genauso wichtig, in den Staaten rumzureisen. Was also tun? Endgueltig entschieden habe ich mich noch nicht, aber Hawaii reizt mich doch und morgen treffen wir uns erstmal alle, um einen Termin festzulegen und alles zu planen. Mal schaun...aber fuer Ratschlaege bin ich grade sehr offen...immer her damit!
Am Wochenende war dann wieder Powershopping angesagt, allerdings werde ich noch ein paar Wochenenden brauchen, um alle Einkaufzentren abzufahren.
Shopping in den USA ist wirklich etwas nervig. Das Ganze laeuft ungefaehr so ab: Du kommst in ein Geschaeft, wo man zu allererst von mindestens drei Mitarbeitern begruesst wird: "Hello, how are you?" In Deutschland wuerde dich jeder schief angucken, wenn dich der Verkaefer fragt: Wie gehts dir? Naja, daran hab ich mich ja schon halbwegs gewohnt, ich rattere dann immer mein: Hi! Fine, thank you, how are you?" runter (jaja, man fragt dann natuerlich auch zurueck, wies dem anderen geht, will ja nicht unhoeflich sein!:)) und versuche dann, mich so unauffaellig wie moeglich in dem Laden zu bewegen. Allerdings ohne Chance, denn in jedem Laden sind grundsaetzlich mehr Mitarbeiter als Kunden, die dich sofort attackieren, mit" "Can I help you" oder "Do you find everything okay?" oder halt ein weiteres "Hi, how are you today?" Ich find das wirklich sehr penetrant und nervig. Beim rausgehen wird dir dann noch hinterhergerufen: "Thank you! Have a nice day" und das, obwohl du nichts gekauft hast! Naja, sind halt freundlich die Amis! Verrueckt uebrigens auch...ich habe doch tatsaechlich ein riesen Geschaeft gefunden, wo es nur ausgeflippe Sachen fuer Tiere gibt, zum Beispiel Klamotten, Schuhe und selbst einen Kinderwagen hab ich entdeckt...der Wahnsinn!
Ein Bankkonto habe ich jetzt auch endlich, das tolle an der Geschichte ist, dass ich jedesmal, wenn ich in einem Geschaeft per Karte zahle, von der Bank 3 Cent bekomme.
Gestern war ich dann noch mit Nadja, einem 25-jaehrigen Au Pair in Palo Alto, das ist da, wo die Stanford University ist, so 30 Minuten von mir entfernt. Wir waren in der Elbe essen, einem deutschen Restaurant. Jetzt werdet ihr sicher sagen: Um deutsch essen zu koennen haettest du auch in Deutschland bleiben koennen und ich kann nur sagen: Ihr habt Recht. Ich dachte mir, mit Wiener Schnitzel, Pommes und Gemuese kann ich nichts falsch machen, aber...okay, ich erspar euch die Details...aber solltet ihr je nach Palo Alto kommen, geht woanders essen:). Dort habe ich auf jeden Fall Katja aus Deutschland kennen gelernt, die ist auch 25 und lebt hier seit vier Jahren. Danach waren Nadja, ich und ein franzoesisches Au Pair noch in ein paar Bars, wo ich mal wieder nur staunen konnte. Da sassen wir also in dieser herunter gekommenen Bar und ich denk mir so, wieso hat die Tussi da son schickes Kleid an, bis mir auffiel, dass es ein Brautkleid war. Irgendwie hab ich das nicht so richtig begriffen, wer verbringt seinen Hochzeitstag in einer Bar? Braut und Braeutigam hatten auch nur ca. vier Gaeste...irgendwie fand ich das seltsam.
Heute hatte ich dann ein weniger amuesantes Erlebnis, in unserem Haus haben sich anscheinend einige Maeuse eingenistet, Max faengt jede Woche ein paar mit so einer Art Superkleber auf einer Palette. (Ansel liebt es, in diese Paletten zu packen und dann dauert es immer ewig, bis man diesen fiesen Kleber von seinen Fingern entfernt hat). Gluecklicherweise ist mir dies bisher erspart geblieben, ich hatte nie eine gesehen...bis heute! Das Viech klebte also auf dieser Palette und quiekte wie verrueckt, ihr wisst ja, wie sehr ich Maeuse liebe, neamlich ueberhaupt nicht, ich finde die einfach nur ekelig und schrecklich. Ich habe mich also geweigert, die Kueche zu betreten, Tycho hat mir zumindest Beistand geleistet und sich ebenfalls geweigert, ihm war das wohl auch nicht so geheuer. Was war ich da froh, dass wir hier so einen netten Mitbewohner haben, ich dann erstmal Ben gerufen, damit er sich um die Sache kuemmert, ich weiss wirklich nicht, was ich sonst gemacht haette, irgendwann haetten die Kinder wohl mal was essen oder trinken wollen. Ich hoffe auf jeden Fall, dass mir weitere Erlebnisse in dieser Art erspart bleiben!
Achja, im Maerz gehe ich mit Katja (Au Pair vom OC Abend) zum Christina Agiulera Konzert, Max kann ueber den i tunes Store, wo er ja arbeitet, Konzerkarten umsonst besorgen und meinte letztens zu mir, wenn ich irgendwohin moechte, soll ich es sagen, da hab ich dann mal direkt zugeschlagen:)!
Ausserdem war ich heute Zeuge davon, wie Ansel zum ersten Mal alleine stand, ohne sich festzuhalten, fuer ungefaehr fuenf Sekunden, bis er merkte, was er da tat:)! Tycho war auch sehr suess heute, ich erzaehlte ihm was ueber Deutschland und er meinte
"You can't go back there!"
"Why not?"
"You have to stay here with me!"
Ich habe ihm dann erklaert, dass ich aber mal irgendwann zu Besuch nach Deutschland fliegen werde, dann aber wiederkommen werde, woraufhin er meinte:
"Okay, but if you go, bring a lot of german chocolate back here!" - Er liebt einfach Kinderschokolade und mein Vorrat ist langsam erschoepft :)
So, ihr Lieben, ich werde jetzt mal ins Bett gehen (bzw.liege ich da grade schon, aber ihr wisst ja, was ich meine!).
Ich wuensche euch eine ganz tolle Woche!


Bis bald!

Alles Liebe,

Nadine

January 07, 2007

Frohes neues Jahr!



Hallo ihr Lieben,


heute bin ich genau vier Wochen hier und in zwei Tagen kann ich bereits 1- monatiges feiern. Irgendwie kommt es mir so vor, als waere ich schon ewig hier, andererseits denke ich auch, dass der Monat unheimlich schnell vergangen ist. Vermutlich liegt es daran, dass ich in dem Monat soviel Neues erlebt habe und ich mich aber gleichzeitig so wohl hier fuehle.
Die letzte Woche war zugegebenermassen die anstrengenste ueberhaupt. Eigentlich war es ja so geplant, dass wir Freitag Oklahoma verlassen. Da standen wir nun mit unseren gepackten Koffern und Kind und Kegel am Flughafen und mussten erfahren, dass unser Flug aufgrund von Tornados abgesagt wurde, na klasse. In dem Moment war ich so enttaeuscht, da ich mich schon auf mein freies Wochenende in San Jose gefreut hatte und hatte wirklich schlechte Laune. Der naechste Flug sollte erst am Mittwoch sein, aber da Angelas Vater ja ein Reisebuero besitzt, konnte er irgendwas drehen, dass wir "schon" Sonntag morgen fliegen konnten. Samstag war ich dann alleine in Oklahoma shoppen, ich war froh, trotzdem frei zu haben, allerdings sah der Sonntag dann schon wieder ganz anders aus. Um halb fuenf hiess es aufstehen und ab gings zum Flughafen. Dort haben sich die Mitarbeiter erstmal gewundert, wie wir an die Flugtickets gekommen sind, da die angeblich nicht existieren wuerden und ich sah uns bereits zum zweiten Mal zurueck zu Angelas Eltern fahren, aber gluecklicherweise war das dann nicht der Fall. Glueck hatte ich auch im Flugzeug, ich sass zehn Reihen vor meiner Gastfamilie und konnte somit in Ruhe DVD gucken:). Max war sogar so lieb und brachte mir irgendwann einen I Pod, falls die Batterien meines Laptops den Geist aufgeben wuerden, damit ich auf dem I Pod weiter gucken koennte...fand ich nett! Ansonsten war Silvester der reinste Stress. Ich war totmuede, dann der lange Flug und als wir endlich in San Jose ankamen, dachte ich, jetzt koennte Nadine ein Mittagsschlaefchen vertragen. Da hatte ich mich allerdings zu frueh gefreut, als wir ankamen hiess es, tanken gehen, einmal durch den Mc Drive fahren (die guten Vorsaetze dann erst ab 2007;)), zuhause auspacken, essen und dann gings schon wieder mit den Geschenken weiter, Santa war ja inzwischen auch zu uns nach San Jose gekommen;)! Als ich dann endlich in mein Zimmer verschwinden konnte, war es bereits viertel nach vier und um fuenf durfte ich wieder anfangen zu arbeiten. Angela und Max wollten Silvester mit Bekannten in San Francisco verbringen und die Gastgeberin hatte die wunderbare Idee, dass die beiden mich doch einfach mitbringen sollten und ich dann dort auf alle anwesenden Kinder aufpassen koennte (sie selbst hat allein schon drei!). Tolle Idee, echt wahr. Angela hat das gluecklicherweise genauso gesehen wie ich und hat nein gesagt, mit der Begruendung, dass sie nicht wollen wuerde, dass ich irgendwann ein Buch ueber sie schreiben wuerde a la "Die Tagebuecher einer Nanny" (das ist ein Buch ueber eine Nanny, die von ihren Arbeitgebern total ausgenutzt wird und beruht auf einer wahren Begebenheit, ich habe es in meinem Au Pair Jahr gelesen und bin wirklich froh, dass Angela es auch gelesen hat :)).
Silvester war dann eher unspektakulaer, als die Kinder im Bett waren hab ich ein paar Stunden mit der Josi telefoniert, ein anderes Au Pair, die auch babysitten musste. Um halb zwoelf hab ich mich dann in mein Bett verzogen, weil ich es zu deprimierend fand, alleine ins neue Jahr zu feiern. Allerdings kam es mir auch nicht wirklich vor, als waere es Silvester, in Deutschland war schon der naechste Morgen, ich war ausserdem totmuede und wer mich kennt, weiss, dass Silvester fuer mich nicht unbedingt das Highlight des Jahres ist!
Auch Neujahr durfte ich dann arbeiten, das ist so eine andere Sache, die mich letzte Woche ziemlich aufgeregt hat. Alle Au Pairs und alle Angstellten in den USA haben jeden Feiertag frei und irgendwie dachte ich, es waere selbstverstaendlich, dass ich das auch haette. Tja, falsch gedacht, wenn ich einen Feiertag frei haben will, muss ich diesen Tag von meinem ausschweifendem Urlaub von unglaublichen zehn Tagen nehmen!!! Von daher fing die Woche und auch das neue Jahr nicht unbedingt optimal fuer mich an, Mitte der Woche hatte ich mich dann schon wieder abgeregt, ich war einfach noch super fertig und muede, da ich ja zwei Wochenenden nicht wirklich frei hatte und meine Ruhe schon gar nicht hatte.


Was ist sonst so diese Woche passiert?
1. Meine Krankenversicherung ist endlich durch...ein sehr beruhigendes Gefuehl, jetzt sollte ich nur noch meine deutsche kuendigen ;)
2. Meine Pakete aus Deutschland sind endlich angekommen, zwei riesen Kartons mit vielen Buechern, Klamotten, Bildern und persoenlichen Sachen! Als ich die oeffnete, war das fast wie ein zweites Weihnachten, obwohl ich ja genau wusste, was in den Kartons war, aber nun kann ich endlich mein Zimmer heimisch einrichten.


Mittwoch war ich dann im Fitnessstudio, was eine Erfahrung fuer sich war. Zuerst habe ich Yoga gemacht, was irgendwie ja nicht so mein Fall war, zwischenzeitlich dachte ich, ich wuerde einschlafen und hab mich mehr als einmal gefragt, ob das nun Sport sein soll oder was? :) Danach gings dann direkt weiter mit "Kwando", das ist so eine Art Kickboxen. Mensch, was hab ich mich geaergert, dass ich zufaellig grad meine Videokamera vergessen hatte, das war ein Erlebnis fuer sich, ihr habt was verpasst! Zwei Trainer, die sich auffuehren wie Drill Instructor - im Klartext, es wurde rumgeschrien, wenn man nicht mitmachte, musste man Straf Liegestuetzen machen und es fiel auch der Satz: "Wenn ihr hinfallt, dann lach ich euch aus!" Also hab ich mir besondere Muehe gegeben, weder in den Genuss von Straf Liegestuetzen zu kommen, noch ausgelacht zu werden, was ich anscheinend gut hinbekommen habe, aber irgendwie bin ich doch aufgefallen. Ein Studio mit 40 Leuten und ich als einzige Blonde, irgendwie waren da fast nur Mexikaner (wie in ganz San Jose) und scheinbar hab ich mich so bloed angestellt, dass die Trainerin ungefaehr 20 mal bei mir war, um mir zu zeigen, wie ich boxen soll. Am naechsten und uebernaechsten Tag konnte ich mich dann nicht mehr bewegen, weil ich so einen Muskelkater hatte wie noch nie in meinem Leben! Aber...es war toll! Anders...aber toll! Naechste Woche gehe ich wieder hin, wenn man so gepusht wird, dann bringt es wenigstens was!
Donnerstag war dann wieder OC California Abend bei Katja. Wir sind da immer so mit vier oder fuenf Maedels und haengen da einfach ab, gucken OC und laestern ueber unsere wohlerzogenen Kinder;)! Okay, ich darf mich nicht beschweren, meine sind ja wirklich gut erzogen. Auf jeden Fall ist das immer super gemuetlich.
Fuer Freitag wurde ich dann von Annette (auch ein deutsches Au Pair) zu einer Hausparty eingeladen, sie hatte sturmfrei. 
Wir waren mit neun deutschen Maedels und ich muss sagen, soviel Spass hatte ich schon lange nicht mehr und das, obwohl ich die meisten entweder gar nicht kannte oder halt erst grade kannte. Wir haben Singstar gespielt, dass ist so ein Karaoke Spiel fuer Playstation, man hat dann ein Mikro und bekommt Punkte (fuer diejenigen unter euch, die es nicht kennen!). 


Noch vor einem Monat haette ich mir nie vorstellen koennen, sowas mitzumachen, vor einer Gruppe von Leuten zu singen, die ich kaum kenne. Das haette auch keinen Unterschied gemacht, wenn ich das mit guten Freunden gespielt haette, ich haette mich schlicht und ergreifend geweigert:)! Keine Ahnung, was gestern anders war, aber...NADINE HAT GESUNGEN! Okay, ich war die schlechteste, ich gebs ja zu, aber es war sowas von lustig und ueberhaupt nicht peinlich, wie ich dachte. Jetzt wollt ihr bestimmt auch wissen, was ich gesungen habe, oder? Zuerst Aretha Franklin "R.E.S.P.E.C.T" und dann noch "I will survive von Gloria Gaynor". 
Heute war ich dann mit vier anderen Au pairs shoppen, ich hab sogar was gefunden! Morgen fahr ich dann nach IKEA, ich brauch noch Bilderrahmen und wollte mir noch einen Sessel oder so fuer mein Zimmer kaufen, mal schauen, was IKEA in California so hergibt, evtl. geh ich danach noch mit den anderen Maedels shoppen. Ich liebe Amerika...shoppen am Sonntag, toll, oder?
Ich bin wirklich froh, hier jetzt Anschluss gefunden zu haben und die Maedels sind wirklich witzig und ich fuehle mich dort total wohl. Der Nachteil ist halt, dass ich jetzt fast jeden Abend unterwegs bin und kaum noch dazu komme, mit Angela und Max zu reden, meistens druecke ich denen die Kids in die Hand (natuerlich nicht woertlich ;)) und flitze dann schon wieder los. Das mit dem Auto fahren hab ich immer noch nicht so raus, grade wenn ich denke, eine gewisse Orientierung in San Jose entwickelt zu haben, dann verfahre ich mich...die Stadt ist einfach zu gross! Ein weiterer Nachteil ist natuerlich auch, dass die Maedels alle Au Pairs sind und nur ein oder zwei Jahre hierbleiben und dann wieder abhauen, aber Angela hat mich gestern an eine Nanny Gruppe hier in der Gegend vermittelt, das sind alles amerikanische Nannys und ich hab mich da vorhin mal angemeldet, mal sehen, was das so ergibt.
So ihr Lieben, ich hoffe ihr schlaft bei meinen langen Mails nicht ein und deswegen komme ich jetzt auch mal zum Ende fuer heute!


Bis naechste Woche!


Alles Liebe, 


eure Nadine