|
December 29, 2006
Christmas in Oklahoma
December 20, 2006
Das Leben in San Jose
|
December 17, 2006
Crazy Americans
In den letzten Tagen musste ich immer wieder Dinge feststellen, die meine deutsche Mentalitaet nicht so recht nachvollziehen koennen!
1. Wieso lebt man in einem Land, dessen Sprache man nicht beherrscht???
Am Donnerstag bin ich mit den Kids zum Children's Discovery Museum gefahren. Nur leider hat mein Routenplaner eine komplett andere Strecke ausgedruckt und auf einmal hatte ich mich komplett verfahren. No Problem, dachte ich, dann frag ich halt jemanden nach dem Weg. Doch anscheinend lebt in dieser Stadt kaum jemand, der englisch sprechen kann. Ich habe ungelogen mindestens zehn verschiedene Personen angesprochen, bevor ich jemanden gefunden habe, der mehr englisch konnte, als "I don't speak english!" Naja, beim 15. Versuch hat es dann geklappt und wir sind doch noch beim Museum angekommen!
2. Habt ihr denn keine Schluessel???
Anscheinend nicht, denn meine Gasteltern schliessen weder ihr Auto (und lassen dabei auch noch die Schluessel stecken) noch ihr Haus ab! Sogar alle Schiebetueren der grossen Fenster sind und bleiben unverschlossen. Mir kam das doch sehr seltsam vor und deswegen habe ich ungefaehr dreimal nachgefragt, bevor ich auch wirklich begriffen hatte, dass ich mich nicht bloss verhoert hatte! :) Ihr Argument lautet, dass es in dieser Gegend seit 18 Jahren keinen Einbruch mehr gab und wenn man vorm Berg steht, dann wuerde man ihr Haus sowieso nicht sehen! Na, wenn das nicht Argumente genug sind, um sich die Arbeit, den Schluessel im Schloss umzudrehen, zu ersparen. Fuehl ich mich sicher hier? Nein...aber was soll man machen?
3. Fuehrerschein in den USA
Wie ich ja bereits erzaehlt habe, kann man die Pruefung, wenn man sie nicht besteht, am gleichen Tag noch einmal machen. Man stellt sich einfach wieder an und probiert es nochmal. Komische Sitten sind das...! Zum Glueck war das in meinem Fall nicht noetig, ich habe doch tatsaechlich bestanden und muss jetzt nur noch die praktische Pruefung bestehen. Ein weiterer Punkt, der sich mir nur schwer erschliesst, ist die Tatsache, dass der Fuehrerschein hier nur schlappe 26$ kostet, davon traeumen deutsche Jugendliche :)
Bis bald!
Eure Nadine
December 14, 2006
Gruesse aus den USA
|
December 11, 2006
Ankunft!
Nach einem schier unendlichen Flug bin ich endlich angekommen und will euch kurz berichten, wie es mir bisher ergangen ist.
Der Abschied von meiner Familie war hart, aber den Umstaenden entsprechend relativ schmerzlos. Ein paar Traenen sind geflossen, aber ich hatte es mir schlimmer vorgestellt, ich war vielleicht auch viel zu nervoes, ob jetzt alles gutgeht. Mit insgesamt 14kg Uebergepaeck kam ich am Flughafen an und hatte natuerlich zu Recht Angst, dass ich damit nicht durchkommen wuerde. Aber das bin ich, wer haette das gedacht! Abends vor meinem Abflug erhielt ich noch einen "Flugzeugbrief" von einem sehr guten Freund von mir, den ich natuerlich erst im Flugzeug lesen durfte. Wir waren noch nicht in der Luft, da hab ich ihn geoeffnet und wenn ich nicht im Flugzeug gesessen haette, dann haette ich geweint. Peter, ich danke dir fuer diesen wundervollen Brief, ich habe nie einen schoeneren Brief bekommen!!! Am Dubliner Flughafen lagen meine Nerven dann bereits blank. Zuerst musste ich zum Zoll und mein Handgepaeck oeffnen und ein paar, meiner Meinung nach, ziemlich bloede Fragen beantworten. Nein, ich habe keine Drogen dabei, nein, auch keine Waffen, nein, ich habe mit niemandem auf dem Flughafen geredet und nein, ich kenne auch niemanden, der mit mir geflogen ist. Sie haben echt mein ganzes Gepaeck auseinander genommen, aber meine groesste Sorge galt meinem versiegelten Umschlag vom Konsulat, der ja mein Visum enthielt und unter gar keinen Umstaenden vorher geoeffnet werden sollte. Die Zollbeamten haben das einfach nicht kapiert und wollten ihn wirklich oeffnen...im Endeffekt haben sie ihn dann nur durchleuchtet und eine Kopie davon gemacht, keine Ahnung, was das sollte. Seh ich denn so gefaehrlich aus??? Dann hatte mein Flug nach Chicago auch noch fast vier Stunden Verspaetung, also hiess es rumsitzen und langweilen. In Chicago angekommen lief bei der Immigration dann alles gut, aber ich war wirklich enttaeuscht, dass mir niemand "Welcome to America" gesagt hat, sondern nur "Good Luck"! Da hoerte man vorher so oft, dass dieses "Welcome to America" fallen wuerde und dann wird man so herb enttaeuscht ;)! Natuerlich war mein Flieger nach San Jose bereits weg und der naechste war erst am naechsten Morgen, was mich fuer ungefaehr zehn Minuten in heller Panik versetzte. Ich stellte mir bereits vor, die naechsten 14 Stunden im Flughafen verbringen zu muessen und hatte dabei den Film "Terminal" im Kopf!
Fortsetzung folgt...
December 05, 2006
Visum, Abschiedsparty und letzte Neuigkeiten
Bevor ich in drei Tagen ins Flugzeug steigen werde, wollte ich euch noch kurz über die Ereignisse der letzten Tage auf dem Laufenden halten!
Letzte Woche habe ich endlich mein Visum erhalten. Die eigentliche Green Card wird mir nach einigen Monaten in den USA zugeschickt, bis dahin habe ich ein Visum in meinem Reisepass, was mich schon bald zum Permanent Resident der USA macht!:) Ganz schön aufregend...! In Chicago, wo ich zwischenlanden werde, muss ich dann zur Immigration, was dort genau passiert, werde ich euch dann später berichten, wenn ich es hinter mir habe!
Vorgestern, am Sonntag, den 03.12. war dann meine Abschiedsparty. Glücklicherweise war die Party eher eine lustige als eine traurige Feier, obwohl ich schon das ein oder andere Mal einen dicken Kloß im Hals hatte, als ich mich dann von meiner Familie und meinen Freunden verabschieden musste. Ich danke euch allen, dass ihr gekommen seid und diesen Tag für mich unvergesslich gemacht habt! Ich freue mich schon darauf, mir in den USA das Video von der Party anzuschauen, dank Peter wird mich dieses Video vermutlich jedes Mal aufheitern, sollte ich mal traurig sein...ich glaube, wir hatten alle unseren Spass!:) Ich danke euch für all eure wundervollen Geschenke, ihr habt euch wirklich total Mühe gegeben und ich habe gemerkt, wie viele Gedanken und Mühe ihr euch damit gemacht habt!
Ich wurde an diesem Tag so oft gefragt, ob ich denn schon aufgeregt wäre und wie es mir gehen würde, mit dem Gedanken, Deutschland bald zu verlassen. Doch irgendwie sehe ich mich immer noch nicht in den USA, was ich langsam doch sehr merkwürdig finde. Ich kann es noch gar nicht wirklich glauben, das Ganze wirkt für mich überhaupt nicht real!
Ja, was gibt es sonst noch Neues?
Gestern habe ich meinen Nanny Vertrag von meiner Gastfamilie bekommen, der sich einerseits sehr streng anhört, andererseits auch der totalen Norm entspricht, zumindest soweit ich das beurteilen kann! Ich werde laut Vertrag jeden Tag 10 ½ Stunden arbeiten, plus einen Abend pro Monat babysitten oder auch evtl. mal länger arbeiten, wenn die Eltern Ãœberstunden machen müssen.
Mit dem packen komme ich auch nicht so recht voran. Ich habe euch ja beim letzten Mal erzählt, dass ich zweimal 23kg mitnehmen dürfte, doch leider sind es jetzt nur noch zweimal 18kg, da die Fluggesellschaft, mit der ich fliege, nicht mehr erlaubt. Mein Koffer wiegt leer schon 5,5kg, vermutlich werde ich meine Koffer siebenmal umpacken müssen und daran verzweifeln;)!
Meine letzten Tage in Deutschland werde ich somit zur Hälfte vermutlich mit dem packen meiner Koffer verbringen! Ansonsten habe ich nicht mehr allzu viel geplant. Ich werde noch ein bisschen Zeit mit meiner Familie und Freunden verbringen und am Donnerstag werden meine beste Freundin Daniela und ich noch den ganzen Tag miteinander verbringen. Zum letzten Mal zum Weihnachtsmarkt gehen, zum letzten Mal in meinem Lieblingsrestaurant essen gehen und zum letzten Mal einen Spaziergang durch unser Dorf machen...! Und dann geht es Freitag morgen um halb acht zum Flughafen. Meine nächste Mail wird somit vermutlich bereits aus den USA kommen...!
Also...bis bald!
Alles Liebe, eure Nadine
Letzte Woche habe ich endlich mein Visum erhalten. Die eigentliche Green Card wird mir nach einigen Monaten in den USA zugeschickt, bis dahin habe ich ein Visum in meinem Reisepass, was mich schon bald zum Permanent Resident der USA macht!:) Ganz schön aufregend...! In Chicago, wo ich zwischenlanden werde, muss ich dann zur Immigration, was dort genau passiert, werde ich euch dann später berichten, wenn ich es hinter mir habe!
Vorgestern, am Sonntag, den 03.12. war dann meine Abschiedsparty. Glücklicherweise war die Party eher eine lustige als eine traurige Feier, obwohl ich schon das ein oder andere Mal einen dicken Kloß im Hals hatte, als ich mich dann von meiner Familie und meinen Freunden verabschieden musste. Ich danke euch allen, dass ihr gekommen seid und diesen Tag für mich unvergesslich gemacht habt! Ich freue mich schon darauf, mir in den USA das Video von der Party anzuschauen, dank Peter wird mich dieses Video vermutlich jedes Mal aufheitern, sollte ich mal traurig sein...ich glaube, wir hatten alle unseren Spass!:) Ich danke euch für all eure wundervollen Geschenke, ihr habt euch wirklich total Mühe gegeben und ich habe gemerkt, wie viele Gedanken und Mühe ihr euch damit gemacht habt!
Ja, was gibt es sonst noch Neues?
Gestern habe ich meinen Nanny Vertrag von meiner Gastfamilie bekommen, der sich einerseits sehr streng anhört, andererseits auch der totalen Norm entspricht, zumindest soweit ich das beurteilen kann! Ich werde laut Vertrag jeden Tag 10 ½ Stunden arbeiten, plus einen Abend pro Monat babysitten oder auch evtl. mal länger arbeiten, wenn die Eltern Ãœberstunden machen müssen.
Mit dem packen komme ich auch nicht so recht voran. Ich habe euch ja beim letzten Mal erzählt, dass ich zweimal 23kg mitnehmen dürfte, doch leider sind es jetzt nur noch zweimal 18kg, da die Fluggesellschaft, mit der ich fliege, nicht mehr erlaubt. Mein Koffer wiegt leer schon 5,5kg, vermutlich werde ich meine Koffer siebenmal umpacken müssen und daran verzweifeln;)!
Meine letzten Tage in Deutschland werde ich somit zur Hälfte vermutlich mit dem packen meiner Koffer verbringen! Ansonsten habe ich nicht mehr allzu viel geplant. Ich werde noch ein bisschen Zeit mit meiner Familie und Freunden verbringen und am Donnerstag werden meine beste Freundin Daniela und ich noch den ganzen Tag miteinander verbringen. Zum letzten Mal zum Weihnachtsmarkt gehen, zum letzten Mal in meinem Lieblingsrestaurant essen gehen und zum letzten Mal einen Spaziergang durch unser Dorf machen...! Und dann geht es Freitag morgen um halb acht zum Flughafen. Meine nächste Mail wird somit vermutlich bereits aus den USA kommen...!
Also...bis bald!
Alles Liebe, eure Nadine
November 23, 2006
Vorbereitungen
In zwei Wochen, genauer gesagt am 08.12. sitze ich im Flugzeug Richtung San Jose und so richtig realisiert habe ich es immer noch nicht. Ich frage mich, ob das noch kommen wird, die Panik, auf die ich nun bereits seit einigen Wochen warte, ist bisher ausgeblieben. Das einzige, was mir Sorgen bereitet, sind solche Gedanken wie, ob mein Visum rechtzeitig ankommen wird oder ob mit meiner Krankenversicherung in den USA alles glatt läuft. Vermutlich ist es auch besser so, wenn ich nicht allzu früh in Panik verfalle, wenn die Panik überhaupt noch irgendwann kommt, lange ist es ja nicht mehr. Aber zur Zeit freue ich mich einfach nur auf das, was mich erwartet, eine neue Familie mit tollen Kindern, ein neues Zuhause, eine neue Stadt, ein neues Leben. Ich versuche, so gut es geht, alles genau durchzuplanen, damit ich auch bloß nichts vergesse, ich bin ja so ein kleiner Organisationsfreak!:) Vielleicht bin ich auch genau aus diesem Grunde noch so gelassen, ich habe einfach keine Zeit, mir groß darüber Gedanken zu machen, was alles passieren könnte, da ich einfach soviel zu organisieren habe. Angefangen von der Auflösung meines Zimmers zuhause...ich stecke bereits jetzt im totalen Chaos! Ich hasse es, entscheiden zu müssen, was ich behalten will und was ich abgeben werde, ich hasse es, in Kategorien denken zu müssen: Diese Dinge kommen direkt mit in die USA, diese Dinge kommen später nach, das wird verschenkt, das weggeschmissen und die restlichen Dinge werden erstmal eingelagert. Ich versuche einfach, die meisten Sachen spontan zu entscheiden, mir ist jetzt schon klar, dass ich sowieso nicht all das mit bekomme, was ich gerne mitnehmen würde. Wie soll das auch gehen, wenn man nur zwei Koffer a` 23kg mitnehmen darf? Weiter geht’s mit der Planung meiner Abschiedsparty, die ja eigentlich im kleinen Kreis stattfinden soll, aber dennoch Planung bedarf. Ich möchte es gerne so typisch amerikanisch wie möglich machen und hoffe sehr, dass die Party schön und nicht allzu traurig sein wird. Des Weiteren bin ich bereits seit Wochen Geschenke am kaufen, Gastgeschenke für die Familie, Abschiedsgeschenke für meine Lieben und Weihnachtsgeschenke, da ich ja Weihnachten nicht mehr hier sein werde. Langsam werde ich pleite ;)! Hinzu kommen allerlei Arztbesuche, ich dachte mir, dass es ja ganz sinnvoll wäre, alle Ärzte noch mal abzuklappern, damit ich mich um so was nicht direkt in den USA kümmern muss. Behördengänge müssen erledigt werden, Tabletten besorgt werden und zwischendurch will ich natürlich so oft wie möglich Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen. Mit dem endgültigen Koffer packen werde ich vermutlich nächste Woche anfangen, zumindest die Packliste liegt schon bereit. Aber das Gefühl, irgendwas zu vergessen, ist immer präsent, aber das ist ja immer so.
Meine Gastmutter und ich schreiben weiterhin regelmäßig E-Mails, was ich sehr schön finde. Man merkt richtig, dass sie sich schon jetzt total um mich bemüht und dass sich die ganze Familie total auf mich freut, was mir den Abschied hier um einiges erleichtert. Gestern fragte sie, was ich gerne trinke oder zum Frühstück esse, was ich sehr süß fand, da es so rüber kam, als wolle sie bereits jetzt für mich entsprechend einkaufen gehen.:) Dann erzählt sie mir dauernd irgendwelche lustigen Geschichten über die Kinder, was sie so machen und alles in allem habe ich ein sehr, sehr gutes Gefühl bei dieser Familie, ich denke und hoffe, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, aber davon gehe ich eigentlich aus.
Am 23.12. fliegen wir zu den Großeltern nach Oklahoma, für eine Woche und darauf freue ich mich auch schon sehr, obwohl es scheint, dass der Dezember schon so ziemlich voll gepackt sein wird, jede Woche gibt’s eine andere Party und vermutlich habe ich dann gar nicht erst die Gelegenheit, Heimweh zu bekommen. Wir werden sehen...!
Es ist auf jeden Fall ziemlich aufregend, obwohl ich gerne ein bisschen weniger Aufregung hätte, gerade die Sache mit meinem Visum liegt mir schwer im Magen. Aber wer hätte auch gedacht, dass das jetzt alles so schnell geht? Geplant hatte ich ja eigentlich den 01. Januar als frühsten Ausreisetermin, aber auf die paar Wochen kommt es jetzt auch nicht mehr an. Trotzdem ist es komisch, viele Dinge bereits jetzt zum letzten Mal zu tun. Nächste Woche habe ich zum Beispiel den letzten Tag mit Nina, das Mädchen auf das ich die letzten zweieinhalb Jahre aufgepasst habe, ich denke, dass es sehr hart sein wird, von ihr Abschied zu nehmen. Mein letzter Arbeitstag steht auch für nächste Woche an, das ist irgendwie schon recht seltsam.
Aber wie ihr vielleicht auch raushören könnt, freue ich mich total auf das kommende, so schwer es vielleicht am Anfang auch sein wird, irgendwie kriege ich das schon hin, oder? :)
Meine Gastmutter und ich schreiben weiterhin regelmäßig E-Mails, was ich sehr schön finde. Man merkt richtig, dass sie sich schon jetzt total um mich bemüht und dass sich die ganze Familie total auf mich freut, was mir den Abschied hier um einiges erleichtert. Gestern fragte sie, was ich gerne trinke oder zum Frühstück esse, was ich sehr süß fand, da es so rüber kam, als wolle sie bereits jetzt für mich entsprechend einkaufen gehen.:) Dann erzählt sie mir dauernd irgendwelche lustigen Geschichten über die Kinder, was sie so machen und alles in allem habe ich ein sehr, sehr gutes Gefühl bei dieser Familie, ich denke und hoffe, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, aber davon gehe ich eigentlich aus.
Am 23.12. fliegen wir zu den Großeltern nach Oklahoma, für eine Woche und darauf freue ich mich auch schon sehr, obwohl es scheint, dass der Dezember schon so ziemlich voll gepackt sein wird, jede Woche gibt’s eine andere Party und vermutlich habe ich dann gar nicht erst die Gelegenheit, Heimweh zu bekommen. Wir werden sehen...!
Es ist auf jeden Fall ziemlich aufregend, obwohl ich gerne ein bisschen weniger Aufregung hätte, gerade die Sache mit meinem Visum liegt mir schwer im Magen. Aber wer hätte auch gedacht, dass das jetzt alles so schnell geht? Geplant hatte ich ja eigentlich den 01. Januar als frühsten Ausreisetermin, aber auf die paar Wochen kommt es jetzt auch nicht mehr an. Trotzdem ist es komisch, viele Dinge bereits jetzt zum letzten Mal zu tun. Nächste Woche habe ich zum Beispiel den letzten Tag mit Nina, das Mädchen auf das ich die letzten zweieinhalb Jahre aufgepasst habe, ich denke, dass es sehr hart sein wird, von ihr Abschied zu nehmen. Mein letzter Arbeitstag steht auch für nächste Woche an, das ist irgendwie schon recht seltsam.
Aber wie ihr vielleicht auch raushören könnt, freue ich mich total auf das kommende, so schwer es vielleicht am Anfang auch sein wird, irgendwie kriege ich das schon hin, oder? :)
Bis bald!
Alles Liebe,
Eure Nadine
November 16, 2006
Green Card Interview
Am Montag, dem 13. November war es nun endlich soweit, ich hatte mein lang ersehntes Interview beim Konsulat in Frankfurt.
Nachdem ich diesem Ereignis solange entgegen gefiebert hatte, war das Interview an sich eher unspektakulär.
Um sieben Uhr morgens stand ich mit mindestens zehn anderen Leuten bibbernd vorm Konsulat und wartete darauf, eingelassen zu werden. Der Termin war zwar für acht Uhr angesetzt worden, aber ihr kennt mich ja ;)!
Zuerst ging es zum ersten Schalter, wo ich die Einladung zum Interview vorzeigen und meinen Pass vorweisen musste. Danach ging es durch die Sicherheitskontrolle, die man sich wie beim Einchecken am Flughafen vorstellen kann. Als nächstes musste ich zu einem weiteren Schalter, um die Visa Gebühren zu bezahlen. Manche werden sich jetzt sicher fragen: Wie, Gebühren? Nadine hat die Green Card doch GEWONNEN! :) Tja, so einfach ist es leider nicht, bevor entschieden wird, ob man die Green Card nun bekommt oder nicht, muss man ca. 650 Euro bezahlen. Entscheidet der zuständige Konsul beim Interview dann, dass man kein Visum bekommt, dann ist das Geld futsch, aber das Risiko geht man natürlich gerne ein!
Nach dem bezahlen hieß es erstmal warten, bis meine Nummer aufgerufen wurde. Ich durfte dann zum nächsten Schalter, wo sich prompt herausstellte, dass die teuren Passbilder vom Fotografen nichts taugen und ich neue machen müsste. Also gut, ab zum Fotoautomaten und schnell neue gemacht. Danach folgte wieder eine ewige Wartezeit, bevor ich dann endlich zum nächsten Schalter aufgerufen wurde, wo ich meine ganzen Unterlagen im Original und in der Kopie vorzeigen bzw. abgeben musste. Zu diesen Unterlagen gehören die Geburtsurkunde, das Führungszeugnis, sämtliche Zeugnisse und Nachweise darüber, dass man genug Bargeld besitzt (damit man Amerika nicht direkt nach der Einreise auf der Tasche liegt). Nachdem meine Unterlagen okay schienen, durfte ich mich erneut zum Warten hinsetzten. Um elf Ihr war es dann endlich soweit, ich durfte zum Schalter für das eigentliche Interview mit dem Konsul. Das Interview bestand im Prinzip aus drei Fragen: „Warum wollen Sie in die USA auswandern?“, „Wohin werden Sie gehen?“ und „Haben sie bereits einen Job?“ Nachdem das geklärt war, musste ich meine rechte Hand heben und schwören, dass alle Angaben, die ich zuvor gemacht hatte, der Wahrheit entsprechen und ich außerdem kein Terrorist bin!:)
Und schon war ich wieder draußen...doch es blieb keine Zeit zum Feiern, da ich direkt zum Vertragsarzt musste, was auch zur Green Card Prozedur gehört. Also ab ins Taxi und zum Arzt, wo ich wieder eine Nummer bekam und...wieder warten durfte. Nachdem ich weitere 125€ Arztgebühren zahlen „durfte“, wurde ich geröntgt, mir wurde Blut abgenommen, ich musste eine Urinprobe abgeben, einen Sehtest machen (natürlich hatte Nadine ihre Brille vergessen und ist gnadenlos durchgefallen...) und es wurde ein kompletter Check up vom Arzt durchgeführt. Zwischendurch bin ich glatt noch in Ohnmacht gefallen, weil ich zum einen nichts gegessen hatte und zum anderen schiebe ich das auch der ganzen Aufregung zu!:) Nun ja...kann passieren und war auch nicht weiter tragisch.
Und das war’s eigentlich schon...! Laut dem Konsul werde ich das Visum in ca. zwei Wochen erhalten und nun warte ich jeden Tag sehr ungeduldig auf den Briefträger... ;)!
Bis bald!
Eure Nadine
November 02, 2006
Mein neuer Job!
Der Tag, vom dem ich dachte, dass er gar nicht mehr kommen würde, ist nun endlich da: Ich habe eine Gastfamilie gefunden!
Wie ich ja bereits im letzten Beitrag berichtet habe, hatte ich während meines Urlaubes in den USA mehrere Vorstellungsgespräche, unter anderem mit einer Mutter. Direkt nach meiner Ankunft zurück in Deutschland schrieb diese Mutter mir, dass sie unser Treffen sehr schön fand und bedankte sich noch einmal für meine Zeit. Von da an schrieben wir uns regelmäßig E-Mails und bombardierten uns gegenseitig mit Fragen, um einander besser kennen zu lernen. Ihre Antworten auf meine Fragen gefielen mir und deckten eigentlich alles ab, was ich mir von einer Gastfamilie erhofft hatte. Dennoch versuchte ich meine Hoffnungen flach zu halten, da wir immer noch nicht über das Gehalt gesprochen hatten. Nach einigen Wochen schrieb sie mir, dass sie und ihr Mann denken, dass ich perfekt zu ihrer Familie passen würde und dass sie nun meine Referenzen von früheren Familien checken wollten. Letzte Woche bekam ich dann die Nachricht, dass sie mir ein Angebot schicken würden, da sie mich sehr gerne in ihre Familie aufnehmen wollten. Ich war natürlich total aus dem Häuschen und sehr aufgeregt. Ich konnte es kaum abwarten, ihren Brief zu erhalten und machte mir gleichzeitig aber auch Gedanken darüber, was ich tun würde, wenn ihr Angebot nicht meinen Vorstellungen entsprechen würde. Denn innerlich hatte ich diese Familie bereits total in mein Herz geschlossen, die äußeren Bedingungen stimmten fast haargenau zu dem, was ich mir wünschte und die Familie gab sich bereits jetzt große Mühe, schrieb mir regelmäßig E-Mails und schickte mir sehr viele Fotos, von ihrer Familie, den Häusern und meinem Zimmer.
Nur zwei Tage später erhielt ich dann ein großes Paket per UPS und fragte mich, wie viele Blätter da wohl drin sein würden, denn mit einem Paket hatte ich nun ja überhaupt nicht gerechnet. Das erste was mir „entgegen fiel“ waren Geschenke und mein erster Gedanke war: „Aha, sie wollen mich also kaufen!“ Das ist jetzt nicht negativ gemeint, ich habe mich total gefreut und überhaupt nicht daran gedacht, dass mir Geschenke schicken würden! Jetzt wollt ihr sicher auch noch wissen, was das denn für Geschenke waren, oder? Ein wunderschöner, absolut traumhaft weicher Bademantel von Nautica, eine „Body Butter“ (Bodylotion) und Trüffel. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr mein Herz klopfte, als ich dann den beiliegenden Umschlag mit dem Angebot öffnete. Das Angebot war eine sehr bunte Collage, mit Fotos der Familie, wo die Wörter „Caring“, „Fun“ und „Adventure“ neben standen. Ganz oben auf dem Blatt stand in großen Buchstaben: „Nadine, please be our nanny!“ Ich kam aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus und hab vor Rührung fast geweint, weil ich das so süß fand. Gleichzeitig hatte ich auch Angst, weiter zu lesen, da ich befürchtete, in nur wenigen Sekunden enttäuscht zu werden.
Nun will ich euch aber nicht länger auf die Folter spannen, das Angebot der Familie umfasst folgende Dinge:
- Krankenversicherung, auch im Ausland
- Zahnversicherung (in den USA nicht wie hier in der Krankenversicherung enthalten und auch nicht unbedingt üblich, direkt vom Arbeitgeber zu erhalten)
- Benutzung eines eigenen Autos, auch in meiner Freizeit (Versicherung schon enthalten)
- Benutzung eines eigenen Laptops
- Den Flug zur Familie (da hatte ich auch überhaupt nicht mit gerechnet!)
- Zwei Wochen bezahlten Urlaub (mehr Urlaub haben die Amis nicht)
- Gehalt, was meinen Anspruechen erfuellte
Darunter stand dann noch, dass sie mich gerne ab Dezember einstellen würden, je früher, je besser und dass sie jedes Jahr zu Weihnachten zu ihrer Familie nach Oklahoma fliegen, wo sich alle Familienmitglieder für eine riesige Weihnachtsfeier treffen und dass sie mich gerne dabei hätten, wenn ich das wollen würde, den Flug würden sie natürlich bezahlen. Das kam natürlich sehr plötzlich, schließlich haben wir schon November und eigentlich hatte ich die Vorstellung, Weihnachten ein letztes Mal in Deutschland zu feiern. Nach einigem Überlegen und der moralischen Unterstützung meiner lieben Freundin Elli, kam ich dann aber zu dem Schluss, dass Weihnachten in Oklahoma auch sehr gut klingt!
Ich schickte das Angebot kurzerhand zu meiner ersten Gastmutter aus dem Au Pair Jahr und bat sie, um ihre Meinung dazu, worauf sie sagte, dass das ein sehr gutes Angebot wäre und sie die Mutter der Familie am Telefon sehr nett fand, die beiden haben ja aufgrund der Überprüfung meiner Referenzen miteinander gesprochen. Also sagte ich der Familie zu.
Zunächst habe ich nicht wirklich realisiert, was mir da gerade passiert, dass es jetzt ernst wird, doch nach ein paar Tagen sickert das doch langsam zu mir durch und ich warte eigentlich stündlich darauf, dass mich die große Panik ergreift ;) ! Einerseits bin ich total aufgeregt, überdreht und glücklich, andererseits geht das Ganze jetzt so verdammt schnell, dass mir das doch etwas Angst macht. Den genauen Abflugtermin müssen wir jetzt noch aushandeln und dann werde ich mal meine Jobs kündigen müssen und alles weitere organisieren und vorbereiten.
Ich halte euch auf dem Laufenden!
Alles Liebe, eure Nadine
October 21, 2006
Vorstellungsgespraeche
Bereits vor meinem Urlaub erhielt ich die Möglichkeit, drei Interviews (Vorstellungsgespräche) bei verschiedenen Nanny Agenturen für meinen USA Urlaub auszumachen, worüber ich sehr dankbar war. Nachdem ich alle möglichen Agenturen abtelefoniert hatte und ich meine Chancen, irgendwo aufgenommen zu werden, schwinden sah, war ich sehr froh, dass ich dies nun mit meinem Urlaub verbinden konnte. Es ist für viele Agenturen nämlich eine Bedingung, dass sie ihre Bewerber persönlich kennen lernen, bevor sie sie vermitteln, was auch ganz logisch erscheint, für mich aber ein großes Hindernis bei der Jobsuche war. Anscheinend war ich bei meiner Jobsuche etwas zu naiv rangegangen und stellte mir das alles einfacher vor, als es in der Realität war. Einen Tag vor meinem Urlaub bekam ich dann überraschenderweise noch eine E-Mail von einer Mutter, die anfragte, ob ich dazu bereit wäre, mich in meinem Urlaub mit ihr zu treffen, damit wir uns kennen lernen konnten. Natürlich sagte ich zu und war bereits in diesem Moment sehr nervös. Ich hatte totale Angst, dass keine der Agenturen mich aufnehmen würde und genauso große Angst, mich mit der Mutter zu treffen, aber das gehörte nun mal dazu.
Bereits am zweiten Tag in Los Angeles fuhr ich zur ersten Nanny Agentur und stellte mich dort vor. Die Mitarbeiterin erinnerte sich sofort an mich und alle begrüßten mich – wie die Amis nun mal sind- superfreundlich und nett. Sie stellten mir tausend Fragen, die nicht so einfach zu beantworten waren, aber ich verließ nach knapp zwei Stunden mit einem guten Gefühl die Agentur. Sie hatten mich in ihre Kartei aufgenommen und waren sehr zuversichtlich, dass sie eine Familie für mich finden würden. Ich sollte mich Anfang Dezember noch mal melden, damit sie die Suche nach einer Gastfamilie beginnen konnten, da ich ja noch auf meine Green Card warten musste.
Ein paar Tage später rief ich die Mutter, die mich vor meinem Urlaub kontaktiert hatte an, da ich mit ihr einen Termin abstimmen musste. Sie war am Telefon sehr nett und ich hatte ein gutes Gefühl. Einige Tage später trafen wir uns in ihrem Büro in San Jose, wo sie auch lebte. Die Familie hat zwei Jungs im Alter von 8 Monaten und knapp drei Jahren. Sie leben in einem riesigen Haus mit Swimmingpool in den Hügeln von San Jose (in der Nähe von San Fransisco) und haben ein weiteres Haus auf Hawaii, wo sie einen Monat im Jahr verbringen. Beide Elternteile sind noch sehr jung, die Mutter ist 29, der Vater 30 Jahre alt und sie sehen ihre zukünftige Nanny als Teil der Familie, was für mich ja auch der wichtigste Aspekt ist. Wir sprachen 1 ½ Stunden lang über alles Mögliche, ich stellte ihr viele Fragen und sie mir genauso. Es war eigentlich sehr entspannt und lustig und ich hatte ein sehr gutes Gefühl bei dieser Familie, auch wenn sie nicht in meinem „Wunschwohnort“ wohnten und zwei Jungs haben (ja, ich arbeite lieber mit Mädchen...ich kann nicht mal genau sagen, wieso, aber es ist einfach so! Vielleicht ist das total bescheuert, aber ich kann es nicht ändern!). Trotzdem machte ich mir bei dieser Familie keine großen Hoffnungen, ich sah mich noch lange nicht dort wohnen und dieser Pessimismus ist vielleicht auch besser für mich als später wieder enttäuscht zu werden. Außerdem hatten wir noch nicht einmal über das Gehalt gesprochen, was ich aber sehr positiv fand, aber vermutlich würde es wieder an diesem Aspekt scheitern, da sie eine Nanny für ein Au Pair Gehalt wollen. In diesem Zusammenhang sollte ich vielleicht noch erzählen, dass ich mich bei der ersten Agentur schlau machte, mit was für einem Gehalt ich rechnen sollte und die Mitarbeiterin meinte, dass das Mindestgehalt bei 425$ netto (=600$ brutto) in der Woche liegt, was für mich ein guter Anhaltspunkt war.
Zwei Tage später hatte ich dann das Vorstellungsgespräch bei der Agentur, die ich vor Wochen hier schon mal erwähnt hatte. Obwohl sie am Telefon so taten, als wäre meine Aufnahme in ihre Kartei so gut wie erledigt, so wurde ich bei meiner Ankunft dort herbe enttäuscht, als sie mir sagten, dass sie mich nicht vermitteln könnten, wenn ich nicht bereits in Kalifornien wohnen würde, da würde kein Weg dran vorbei führen. Das war für mich aber überhaupt keine Alternative. Für mich kam es nie in Frage, erst in die USA zu ziehen und erst dann nach einem Job zu suchen, ich wollte bereits vor meinem Abflug wissen, wo ich landen würde.
Die dritte und letzte Agentur reagierte auch nicht viel besser. Sie nahmen mich zwar in ihre Kartei auf, meinten aber direkt, dass ich in den USA wohnen müsste, um zu Interviews zu fahren und keine Familie würde sich auf ein telefonisches Vorstellungsgespräch einlassen. Ich hatte durchaus damit gerechnet, dass ich noch mal über den großen Teich fliegen müsste, um eine Gastfamilie zu treffen, aber ich hatte weder die Zeit noch das Geld, um öfter rüber zu fliegen, um verschiedene Familien zu treffen. Ich fragte die Agentur, ob es nicht möglich wäre, dass ich noch mal für zwei Wochen rüberkomme und in diesen zwei Wochen dann mehrere Vorstellungsgespräche absolvieren könnte. Die zuständige Mitarbeiterin meinte jedoch, dass das so nicht laufen würde und machte mir keine Hoffnungen auf eine erfolgreiche Vermittlung. Ich verließ die Agentur mit einem sehr komischen Gefühl im Bauch und hatte Angst, überhaupt keine Familie mehr zu finden und vielleicht wirklich erst in die USA ziehen müsste, um einen Job zu erhalten. Das war alles so schwierig und kompliziert und obwohl ich immer den Eindruck hatte, mich sehr gut auf meine Auswanderung vorzubereiten, so hatte ich plötzlich das Gefühl, total naiv gewesen zu sein.
Als ich dann kurz nach meiner Rückkunft nach Deutschland meine E-Mails abrief, sah ich, dass ich eine E-Mail von der letzten Agentur erhalten hatte. Ich sollte mich dringend vor meinem Rückflug bei ihnen melden, da sie eine Familie für mich hätten! Na toll, nun war es zu spät...aber das sollte dann vielleicht auch so sein. Außerdem hatte ich eine E- Mail von der San Jose Mutter, die schrieb, dass sie sich sehr gefreut hat, mich kennen zu lernen und sehr dankbar ist, dass ich mir die Zeit dafür nahm. Ihre Mails sind immer sehr kurz und obwohl die E-Mail so klang, als hätten sie immer noch Interesse an mir, so stand doch nicht viel Genaueres drin, also heißt es weiterhin abwarten.
Ich halte euch auf dem Laufenden... !
Alles Liebe, eure Nadine
October 20, 2006
Urlaub in den USA
Seit gestern Mittag hat Deutschland mich wieder und ich muss sagen, dass ich froh bin, wieder hier zu sein. Das mag jetzt vielleicht komisch klingen, natürlich war mein Urlaub sehr schön und ich habe es in vollen Zügen genossen, wieder in den USA zu sein, aber es war nicht nur schön, sondern auch sehr anstrengend. Drei Wochen in den Staaten, 2900 Meilen Auto gefahren und diese ständige Suche nach einem neuen Hotel...! Die Reise startete in Los Angeles, wo wir drei Tage verbrachten. Ich war von Anfang an von dieser tollen Stadt fasziniert und auch wenn mir viele sagten, L.A. wäre eine schmutzige und unschöne Stadt, ich fand es toll! Super Wetter, Palmen, Strände und natürlich musste ich den ganzen „Touristenquatsch“ mitmachen, den man dort so machen kann: Hollywood inklusive einer Rundfahrt in einer Limousine durch Beverly Hills und Bel Air, außerdem waren wir in Venice Beach, Santa Monica Pier, Malibu, Universal Studios, Warner Brother Studios...!
Alle die mich kennen, wissen, dass ich absolut Sitcom- verrückt bin und besonders die Serie FRIENDS liebe. In den Warner Brother Studios hatte ich dann die Gelegenheit, das Set dieser Serie zu besuchen und ebenfalls das Set der Serie „Gilmore Girls“ zu besichtigen. Ich glaube, ich muss nicht weiter erwähnen, wie ich strahlte und wie beeindruckt und überwältigt ich war, oder? :)
Nach diesen drei Tagen ging es über den Pacific Coast Highway hoch Richtung San Fransisco. Unterwegs legten wir einen Zwischenstopp in San Jose ein und besuchten das „Winchester Mistery House“.
San Fransisco begrüßte uns mit Regen und meiner Empfindung nach mit eisiger Kälte. Nichts desto trotz saß ich staunend im Auto und bewunderte die Skyline bei Nacht. Unser Hotel, was eher eine Jugendherberge war, war leider weniger toll. Wir mussten uns das Zimmer mit vier anderen Jungs teilen, was weniger ein Zimmer, als eine Hundehütte war. Nun gut dachte ich, zwei Tage werde ich das schon aushalten, wir müssen hier ja schließlich nur schlafen. An Schlaf war jedoch nicht zu denken. Die erste Nacht verlief so: Der Typ der unter mir im Etagenbett schlief (Michael) war schwul und machte jeden Kerl an, der bei uns im Zimmer war. Ein anderer konnte dies weniger gut händeln und flippte aus. Die weitere Nacht war für mich mehr eine schlaflose Nacht, da dieser besagte Kerl sehr, sehr laut schnarchte. Ich hatte das Gefühl, in dieser Nacht noch jemanden umbringen zu müssen ;-)! Die zweite Nacht war allerdings noch viel schlimmer, da ich immer mehr den Eindruck bekam, dass Michael ein Drogenabhängiger auf Entzug war! Zumindest verhielt er sich so. Jede Stunde sprang er wie ein Wilder aus dem Bett, schrie rum, führte Selbstgespräche und flippte total aus. Er rannte aus dem Zimmer, spuckte oder erbrach sich in dem Mülleimer neben unserer Tür, rannte zurück und dann war wieder Ruhe. Na ja, wenigstens für eine gewisse Zeit. Als wenn das nicht genug war, so ereignete sich draußen vor unserem Fenster noch eine handfeste Schlägerei, wo dann auch die Polizei eingeschaltet wurde. Super! San Fransisco war dafür umso schöner, auch wenn mein Vater wieder nur einen ganzen Tag dort verbringen wollte.
Weiter ging es zum Yosemite National Park, wo wir ebenfalls einen Tag verbrachten. Ich mag ja lieber diese großen Städte und weniger das Land, wenn es nach mir gegangen wäre, dann hätten wir eine Woche in L.A. verbracht, eine weitere in San Fransisco und die dritte in Las Vegas.
Am Ende der dritten Woche trafen wir nach einigen Zwischenstationen in kleineren Städten dann in Las Vegas ein. Nach einem kurzen Ausflug in ein Outlet (wo ich natürlich ausgiebig Geschenke für meine Lieben daheim kaufte), erkundigten wir den Las Vegas Blvd. (Strip) und kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Unglaublich diese Stadt und ich fand es mal wieder sehr schade, dass wir nicht länger dort verbringen konnten.
Danach fuhren wir Richtung San Diego, weiter über Long Beach und viele weitere schöne Städte am Meer bis wir nach am Ende wieder in Los Angeles endeten, wo wir noch zwei weitere Tage verbrachten.
Drei Jahre ist es her, seit ich zuletzt in den USA war. Vor unserer Abreise hatte ich irgendwie Angst, dass mir Kalifornien gar nicht gefallen würde, aber diese Angst stellte sich dann glücklicherweise als unbegründet heraus. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich merkwürdigerweise in der ersten Woche ein leichtes Heimwehgefühl hatte, was ich mir absolut nicht erklären konnte. Dieses Gefühl machte mir totale Angst. Zum einen weil ich nicht wusste, woher dieses Gefühl kam und zum anderen natürlich mit dem Gedanken an die bevorstehende Auswanderung! Wenn ich schon nach zwei Tagen Heimweh hatte, wie sollte ich diese ganze Sache dann bewerkstelligen? Mittlerweile denke ich, dass ich mich einfach so fühlte, weil ich dort ja kein Zuhause hatte. Wir reisten ständig herum, blieben nie für lange an einem Ort und ich hatte keinerlei Privatsphäre, was ich überhaupt nicht mag. Natürlich ist mir klar, dass ich auch nach meiner Auswanderung Heimweh haben werde, ich denke, das ist auch ganz normal und wird vergehen. Ich hoffe es. Es war schon ein sehr merkwürdiges Gefühl dort zu sein. Jede Stadt, die wir besuchten, betrachtete ich als potenzielles neues Zuhause, ich dachte ständig darüber nach, wann ich wohl das nächste mal in den USA sein würde, wo ich landen würde und wie es mir gehen würde. Doch mittlerweile vergeht die Zeit so rasend schnell, dass ich auch Angst bekomme. Angst vor meiner eigenen Courage und diesem großen Schritt. Und das wird wohl erst der Anfang sein...!
Alles in allem war der Urlaub aber wirklich sehr schön und hat mir Gelegenheit gegeben meine neue Heimat etwas kennen zu lernen. Alles weitere folgt bald...!
Bis bald, eure Nadine
Subscribe to:
Posts (Atom)